MONTREAL / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine internationale Gruppe von Astronomen hat mit Hilfe des James Webb Weltraumteleskops ein seltenes Molekül in der Atmosphäre eines Braunen Zwergs entdeckt. Diese Entdeckung könnte neue Einblicke in die chemische Zusammensetzung solcher Himmelskörper bieten.

Die Entdeckung eines seltenen Moleküls in der Atmosphäre eines Braunen Zwergs hat die astronomische Gemeinschaft in Aufregung versetzt. Mit Hilfe des James Webb Weltraumteleskops konnte ein internationales Team von Wissenschaftlern erstmals Silan (SiH₄) in einem Braunen Zwerg nachweisen. Diese Entdeckung wurde in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlicht und könnte neue Erkenntnisse über die chemische Zusammensetzung solcher Himmelskörper liefern.
Silan ist ein relativ einfaches Molekül, das aus einem Siliziumatom und vier Wasserstoffatomen besteht. Auf der Erde kommt es nur in geringen Mengen vor und wird hauptsächlich in der Industrie für Beschichtungen in der Elektronik und bei Solarmodulen hergestellt. In der Atmosphäre von Gasriesen und Braunen Zwergen wurde das Vorhandensein von Silan zwar theoretisch vorhergesagt, aber bislang konnte es nicht nachgewiesen werden. Die Entdeckung in einem Braunen Zwerg, der den Spitznamen ‘The Accident’ trägt, ist daher von besonderer Bedeutung.
‘The Accident’, offiziell als WISEA J153429.75-104303.3 bekannt, ist ein Brauner Zwerg mit einer einzigartigen chemischen Zusammensetzung. Er ist extrem alt, zwischen 10 und 13 Milliarden Jahre, und enthält daher weniger schwere Elemente wie Sauerstoff, die normalerweise Silizium in Silikatwolken binden würden. Diese Wolken sinken tief in die Atmosphäre von Gasriesen und Braunen Zwergen ab, wo sie nicht beobachtet werden können. Die geringe Menge an Sauerstoff in ‘The Accident’ ermöglicht es, dass Silizium in Form von Silan in der Atmosphäre frei bleibt.
Die Entdeckung von Silan in ‘The Accident’ zeigt, wie sich die Wolkenbildung in Atmosphären auf die beobachtbare Chemie auswirken kann. Dies könnte erklären, warum einige Moleküle, die von Modellen vorhergesagt werden, in den Atmosphären von Planeten unseres Sonnensystems fehlen. Weitere Beobachtungen mit dem James Webb Weltraumteleskop sind geplant, um zu klären, ob in dieser Atmosphäre schwache Wolken vorhanden sind oder nicht. Jede Entdeckung dieser Art bringt uns der globalen Verständnis von Planeten und fernen Welten näher.

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