BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Neubesetzung des Chefpostens bei der Bahn-Infrastruktursparte DB InfraGO sorgt für erhebliche Spannungen. Verkehrsminister Patrick Schnieder plant, den bisherigen Chef Philipp Nagl durch Dirk Rompf zu ersetzen. Doch Rompf stößt auf massiven Widerstand seitens der Arbeitnehmervertreter, was die Vorstellung am Montag gefährden könnte.

Die geplante Neubesetzung des Chefpostens bei der Infrastruktursparte DB InfraGO der Deutschen Bahn sorgt für erhebliche Spannungen. Verkehrsminister Patrick Schnieder hat den bisherigen Chef Philipp Nagl ins Visier genommen und plant, ihn durch Dirk Rompf zu ersetzen. Diese Entscheidung stößt jedoch auf massiven Widerstand seitens der Arbeitnehmervertreter, die Rompf als ungeeignet betrachten. Die Vorstellung des neuen Chefs, die für Montag geplant war, steht nun auf der Kippe.
Dirk Rompf, der derzeit für das Beratungsunternehmen Ifok tätig ist, hat in der Vergangenheit bereits als Vorstand der DB Netz AG gearbeitet. In dieser Zeit verschlechterte sich der Zustand des Schienennetzes erheblich, was das Vertrauen der Arbeitnehmer in seine Fähigkeiten erschüttert hat. Thomas Brandt, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der InfraGO, äußerte öffentlich seine Bedenken und bezeichnete Rompfs Berufung als “absolutes No-Go”.
Philipp Nagl hingegen galt lange als Hoffnungsträger bei der Bahn. Er war maßgeblich an der Entwicklung des Konzepts der Korridorsanierungen beteiligt, das darauf abzielt, das vernachlässigte Schienennetz wieder in Schuss zu bringen. Dieses Konzept sieht vor, über 40 Hauptstrecken bis 2036 monatelang zu sperren und grundlegend zu sanieren. Diese Maßnahmen führen jedoch zu erheblichen Einschränkungen für Fahrgäste und Unternehmen, was bei Staatssekretär Ulrich Lange auf Skepsis stößt.
Die geplante Neubesetzung kommt für Verkehrsminister Schnieder zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Am Montag möchte er nicht nur die neue Bahnchefin Evelyn Palla vorstellen, sondern auch eine neue Strategie für den Bahnkonzern präsentieren. Die zukünftige Rolle der InfraGO ist dabei ein entscheidender Punkt. Schnieder und Rompf müssen nun alles daran setzen, die Arbeitnehmerseite von dem geplanten Chefwechsel zu überzeugen, um die InfraGO nicht führungslos dastehen zu lassen.

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