LONDON (IT BOLTWISE) – Der britische Automobilhersteller Jaguar Land Rover kämpft mit den Folgen eines massiven IT-Angriffs, der die Produktion seit Wochen lahmlegt. Ursprünglich sollte die Fertigung Ende September wieder aufgenommen werden, doch der Neustart verzögert sich nun bis Oktober. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind erheblich, sowohl für JLR als auch für die Zulieferbetriebe.

Der britische Automobilhersteller Jaguar Land Rover (JLR) steht vor einer erheblichen Herausforderung: Ein IT-Angriff Ende August hat die Produktion in den Werken des Unternehmens zum Stillstand gebracht. Ursprünglich war geplant, die Fertigung am 24. September wieder aufzunehmen, doch nun wird der Neustart auf den 1. Oktober verschoben. Diese Verzögerung ist auf die Notwendigkeit zurückzuführen, den Betrieb schrittweise wieder hochzufahren und interne Untersuchungen abzuschließen.
Die Auswirkungen des Angriffs sind weitreichend. Laut Branchenberichten hat JLR bereits umgerechnet 140 Millionen Euro an Gewinn und fast zwei Milliarden Euro an Umsatz verloren. Besonders betroffen sind auch die Zulieferbetriebe, die zunehmend unter Druck geraten. Einige von ihnen könnten die finanziellen Folgen nicht mehr tragen, was zu einem Dominoeffekt in der Lieferkette führen könnte.
Der Angriff wurde von der Gruppe Scattered Lapsus$ Hunters bekannt gemacht, die sich aus Mitgliedern mehrerer krimineller Organisationen zusammensetzt. Diese Gruppe hat bereits in der Vergangenheit Unternehmen wie Marks & Spencer und Harrods angegriffen. Die Angreifer nutzen vor allem Social Engineering, um in die Netzwerke der Unternehmen einzudringen und Daten zu erpressen.
JLR hat erklärt, dass die eigenen Systeme proaktiv heruntergefahren wurden, um weiteren Schaden zu verhindern. Anfangs hieß es, dass keine Kundendaten gestohlen wurden, doch später wurde bekannt, dass einige Daten betroffen sein könnten. Die Behörden wurden informiert, und JLR arbeitet intensiv daran, die Auswirkungen des Angriffs zu minimieren und die Produktion so schnell wie möglich wieder aufzunehmen.
Die anhaltende Produktionsunterbrechung hat auch Auswirkungen auf die Belegschaft. Einige Zulieferbetriebe haben bereits Schwierigkeiten, ihre Angestellten zu bezahlen, was zu einem Anstieg der Hilferufe führt. JLR betont, dass man sich der Schwierigkeiten bewusst sei und alles daran setze, die betroffenen Parteien zu unterstützen.
In der Zwischenzeit bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Maßnahmen JLR ergreifen wird, um zukünftige Angriffe zu verhindern. Die Ereignisse unterstreichen die Bedeutung von Cybersicherheit in der Automobilindustrie, die zunehmend auf vernetzte Technologien angewiesen ist.

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