LONDON (IT BOLTWISE) – Jaguar Land Rover steht vor einer beispiellosen Herausforderung: Ein massiver Cyberangriff hat die IT-Systeme des Unternehmens lahmgelegt und die Produktion weltweit gestoppt. Die Auswirkungen sind weitreichend, da auch zahlreiche Zulieferer betroffen sind und um finanzielle Unterstützung bitten.

Jaguar Land Rover (JLR) sieht sich mit einem Cyberangriff konfrontiert, der als weitaus komplexer und störender beschrieben wird als die Angriffe, die zuvor Marks & Spencer und die Co-op getroffen haben. Die IT-Systeme von JLR wurden vor zwei Wochen abgeschaltet, und seitdem steht die Produktion in allen britischen und internationalen Werken still. Die Wiederaufnahme der Produktion ist derzeit nicht absehbar.
Der Angriff hat nicht nur JLR selbst, sondern auch seine Lieferkette schwer getroffen. Das Unternehmen beschäftigt direkt fast 33.000 Menschen im Vereinigten Königreich und unterstützt weitere 104.000 Arbeitsplätze in der Lieferkette. Einige dieser Zulieferer stehen nun vor finanziellen Schwierigkeiten und könnten ohne staatliche Unterstützung nicht überleben.
JLR hat sich mit der britischen Regierung in Verbindung gesetzt, um über mögliche Hilfsmaßnahmen zu sprechen. Die Gespräche mit dem Finanzministerium und dem Department for Business and Trade (DBT) laufen auf Hochtouren. Es wird darüber diskutiert, ob die Unterstützung in Form von Krediten oder Zuschüssen erfolgen sollte, um die betroffenen Zulieferer zu stabilisieren.
Während der Cyberangriff auf Marks & Spencer das Unternehmen dazu zwang, den Online-Verkauf für sechs Wochen auszusetzen und einen Verlust von 300 Millionen Pfund zu verzeichnen, ist das Ausmaß des Schadens bei JLR noch nicht vollständig abzusehen. Die National Crime Agency und das National Cyber Security Centre unterstützen JLR bei der Untersuchung des Vorfalls und der Wiederherstellung der Systeme.
Die Situation hat auch politische Wellen geschlagen. Abgeordnete des Business and Trade Committee haben den Finanzminister aufgefordert, Notfallmaßnahmen ähnlich denen während der Covid-Pandemie vorzubereiten, um die Zulieferer zu schützen. Zudem fordert die Gewerkschaft Unite die Wiedereinführung eines Kurzarbeitsprogramms, um die bedrohten Arbeitsplätze zu sichern.
JLR, im Besitz des indischen Konzerns Tata, betont, dass es über die finanzielle Stärke verfügt, um den Stillstand zu überstehen. Dennoch ist die Unsicherheit groß, und die Auswirkungen auf die Lieferkette könnten langfristig spürbar sein. Die laufenden Gespräche mit der Regierung sollen Klarheit über den weiteren Verlauf bringen.

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