SCHWERIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die AfD hat in Mecklenburg-Vorpommern laut einer aktuellen Umfrage des NDR einen deutlichen Vorsprung. Mit 38 Prozent Zustimmung könnte die Partei ihr Ergebnis von 2021 mehr als verdoppeln und die SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig überholen. Die rot-rote Koalition hätte keine Mehrheit mehr, während die CDU auf einem historischen Tiefstand verharrt.

Die politische Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern steht vor einem möglichen Umbruch. Eine aktuelle Umfrage des NDR zeigt, dass die AfD in der Wählergunst deutlich zulegen konnte und nun bei 38 Prozent liegt. Dies stellt eine Verdopplung ihres Ergebnisses von der Landtagswahl 2021 dar. Die SPD, die derzeit mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig an der Spitze regiert, würde mit nur 19 Prozent deutlich hinter der AfD zurückfallen.
Die Umfrageergebnisse spiegeln eine wachsende Unzufriedenheit mit dem politischen System wider, wie der Politikwissenschaftler Jochen Müller von der Universität Greifswald erklärt. Viele Bürger fühlen sich in ihren Anliegen, insbesondere in der Migrationsfrage, nicht ausreichend berücksichtigt und wenden sich daher von den etablierten Parteien ab. Diese Skepsis zieht sich durch alle sozialen Schichten und könnte zu einer weiteren Dynamik im Wählerverhalten führen.
Die SPD unter Schwesig plant dennoch, ihre Regierungsarbeit fortzusetzen und setzt auf die Themen Wirtschaftskraft, Bildung und stabile Renten. Schwesig betont, dass es bei der kommenden Wahl um die Zukunft Mecklenburg-Vorpommerns gehe und nicht um Bundespolitik. Die AfD hingegen setzt auf einen Politikwechsel und plant, Schwesig in ihrem eigenen Wahlkreis herauszufordern.
Die CDU, die in der Umfrage bei 13 Prozent stagniert, kann von der Schwäche der SPD nicht profitieren. Ihr Landeschef Daniel Peters formuliert das Ziel eines Politikwechsels und will mit Themen wie Wirtschaft und Sicherheit punkten. Die Linke, derzeit Juniorpartner in der Regierung, könnte leicht zulegen, während kleinere Parteien wie die Grünen und die FDP um den Wiedereinzug in den Landtag bangen müssen.
Die Umfrage zeigt auch, dass neue politische Bewegungen wie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) Chancen haben, in den Landtag einzuziehen. Die politische Landschaft wird zunehmend fragmentiert, was die Bildung stabiler Regierungskoalitionen erschwert. Experten erwarten, dass die kommenden Jahre von schwierigen Verhandlungen geprägt sein werden, um tragfähige Bündnisse zu schmieden.

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