ZÜRICH / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Ankündigung der USA, hohe Zölle auf Medikamentenimporte zu erheben, hat die Schweizer Pharmaindustrie in Alarmbereitschaft versetzt. Besonders betroffen könnten die Branchenriesen Novartis und Roche sein, deren Exporte in die USA einen erheblichen Teil des Handelsbilanzüberschusses der Schweiz ausmachen. Während die genauen Auswirkungen noch unklar sind, könnten die Investitionen der Unternehmen in den USA sie vor den neuen Regelungen schützen.

Die jüngste Entscheidung der US-Regierung, einen Zollsatz von 100 Prozent auf Medikamentenimporte zu erheben, hat in der Schweizer Pharmaindustrie für erhebliche Unruhe gesorgt. Diese Maßnahme könnte die Kosten für amerikanische Patienten erheblich erhöhen und die Exporte der Schweiz, die zu einem großen Teil aus pharmazeutischen Produkten bestehen, stark beeinträchtigen. Die moralisch-ethische Überlegung, dass schwer kranke Menschen nicht durch höhere Kosten belastet werden sollten, wurde bisher als Grund für das Fehlen von Zöllen auf Medikamente angesehen.
Für die beiden größten Schweizer Pharmaunternehmen, Novartis und Roche, könnte sich jedoch ein Lichtblick abzeichnen. Beide Unternehmen haben bedeutende Produktionsstandorte in den USA und planen dort erhebliche Investitionen. Roche hat angekündigt, in den nächsten fünf Jahren 50 Milliarden US-Dollar zu investieren, einschließlich der Entwicklung einer neuen Produktionsstätte in North Carolina. Novartis plant Investitionen in Höhe von 23 Milliarden US-Dollar. Diese Investitionen könnten die Unternehmen von den neuen Zollregelungen ausnehmen.
Bereits bestehende Zölle von 39 Prozent auf US-Exporte belasten die Schweizer Wirtschaft merklich. Während pharmazeutische Produkte bislang verschont blieben, könnten die neuen Zölle das Gleichgewicht stören. Pharmaexporte machen die Hälfte der Schweizer Exporte in die USA aus und sind ein bedeutender Faktor für den Handelsbilanzüberschuss der Schweiz. Die US-Regierung fordert zudem eine Senkung der Medikamentenpreise und wirft den Pharmaunternehmen vor, amerikanische Patienten finanziell zu überfordern.
Vas Narasimhan, CEO von Novartis, hat bestätigt, dass die Innovationskosten einen großen Anteil an den Preisstrukturen in den USA ausmachen. Da in den USA, anders als in Europa, die Preise durch private Versicherer und nicht durch den Staat oder Krankenkassen ausgehandelt werden, könnte eine Preisregulierung in den USA zu Preissteigerungen in Europa führen, warnte Narasimhan in einem Interview. Diese Entwicklungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die globale Pharmaindustrie haben, insbesondere wenn andere Länder ähnliche Maßnahmen ergreifen.

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