STANFORD / LONDON (IT BOLTWISE) – Forscher der Stanford University haben einen bedeutenden Durchbruch erzielt, indem sie mithilfe von Künstlicher Intelligenz funktionale Viren entwickelten. Diese könnten zukünftig zur Bekämpfung von Krankheiten eingesetzt werden, bergen jedoch auch erhebliche Risiken, wenn sie in die falschen Hände geraten.

Die jüngsten Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz haben es Forschern der Stanford University ermöglicht, funktionale biologische Viren zu entwickeln. In einer bahnbrechenden Studie demonstrierten sie, dass ein Virus mit KI-generierter DNA gezielt bestimmte Bakterien angreifen und abtöten kann. Diese Entdeckung eröffnet neue Möglichkeiten zur Bekämpfung von Krankheiten und Infektionen, wirft jedoch auch erhebliche Sicherheitsbedenken auf.
Die Forscher nutzten ein KI-Modell namens Evo, das speziell auf Millionen von Bakteriophagen-Genomen trainiert wurde. Im Gegensatz zu allgemeinen Sprachmodellen wie ChatGPT, die auf geschriebener Sprache basieren, konzentriert sich Evo ausschließlich auf die genetische Ebene. Das Team entwickelte 302 Kandidaten-Genome basierend auf dem bekannten Phagen phiX174, der E. coli-Bakterien infiziert. Von diesen erwiesen sich sechzehn als funktional und sogar tödlicher als die natürliche Form des Virus.
Experten warnen jedoch vor den potenziellen Gefahren dieser Technologie. Tal Feldman von der Yale Law School und Jonathan Feldman von der Georgia Tech betonen, dass dieselbe Technologie auch von böswilligen Akteuren genutzt werden könnte, um neuartige Biowaffen zu entwickeln. Die Geschwindigkeit, mit der solche Viren entworfen werden können, stellt eine erhebliche Herausforderung für Ärzte und Regierungen dar, die mit der Reaktionszeit Schritt halten müssen.
Um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken, schlagen die Feldmans vor, dieselbe KI-Technologie zur Entwicklung von Antikörpern, antiviralen Mitteln und Impfstoffen zu nutzen. Derzeit sind die dafür benötigten Daten jedoch oft in privaten Labors eingeschlossen oder fehlen gänzlich. Die US-Regierung sollte daher den Aufbau hochwertiger Datensätze priorisieren und die notwendige Infrastruktur zur Herstellung dieser KI-gestützten Medikamente schaffen.
Die regulatorischen Rahmenbedingungen müssen ebenfalls überarbeitet werden, um eine schnellere Zulassung von KI-generierten Gegenmaßnahmen zu ermöglichen. Die Food and Drug Administration könnte hier eine Schlüsselrolle spielen, indem sie neue Fast-Tracking-Behörden einrichtet, die eine vorläufige Bereitstellung solcher Maßnahmen erlauben, begleitet von strengen Überwachungs- und Sicherheitsmaßnahmen.
Obwohl die Risiken der KI-gestützten Virusgenerierung ernst genommen werden sollten, ist es wichtig zu beachten, dass die Studie noch nicht vollständig von Fachkollegen überprüft wurde. Dennoch ist die Notwendigkeit, sich auf diese neuen Bedrohungen vorzubereiten, angesichts der aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen und der zunehmenden Nutzung von KI in der Regierung, von entscheidender Bedeutung.

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