FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Lufthansa steht vor einem tiefgreifenden Wandel: 4000 Verwaltungsstellen sollen abgebaut werden, um die Effizienz durch Digitalisierung zu steigern. Während die Airline ihre Renditeziele erhöht, droht ein Pilotenstreik die Umstrukturierung zu erschweren.

Die Lufthansa hat angekündigt, 4000 Stellen in der Verwaltung abzubauen, um die Effizienz durch Digitalisierung und Automatisierung zu steigern. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Airline ihre Renditeziele erhöht und gleichzeitig mit einem drohenden Pilotenstreik konfrontiert ist. Der Abbau betrifft vor allem die IT-Abteilung, die mit der Hälfte der Stellenstreichungen den größten Einschnitt erfährt. Kritiker warnen, dass die Airline mit diesen Kürzungen ihre digitale Transformation gefährden könnte.
Das Herzstück der Neuorganisation bildet das Programm „Matrix Next Level“, das darauf abzielt, Synergien zwischen den verschiedenen Airline-Marken zu schaffen und Doppelstrukturen abzubauen. Funktionen, die bisher von jeder Airline separat ausgeführt wurden, sollen künftig zentralisiert werden. Diese Maßnahmen sollen die Verwaltungskosten um 20 Prozent senken und die Effizienz steigern. Doch die Umsetzung dieser Pläne birgt Risiken, insbesondere in der IT, wo bis zu 2000 Stellen wegfallen könnten.
Parallel zum Stellenabbau hat das Management die Gewinnziele nach oben korrigiert. Die operative Marge soll mittelfristig von acht auf zehn Prozent steigen. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern mit einem bereinigten EBIT, das deutlich über dem Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro liegt. Aktionäre können weiterhin mit einer Dividende von 20 bis 40 Prozent des Gewinns rechnen, was ein klares Signal an die Märkte ist, dass die Kostensenkungen vor allem den Renditehunger der Investoren bedienen sollen.
Offiziell betont Lufthansa, der Abbau werde „sozialverträglich“ erfolgen. Entlassungen sollen in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern ablaufen. Doch ob sich dieses Versprechen einlösen lässt, bleibt offen, insbesondere angesichts der Dimension in der IT. Die meisten Jobs verschwinden in Deutschland, wo die Verwaltungsschwerpunkte liegen, was das Risiko von Konflikten mit Gewerkschaften und Betriebsräten erhöht.
Während Lufthansa den Umbau verkündet, steht die nächste Belastungsprobe bereits an: Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit lässt ihre Mitglieder über einen Streik abstimmen. Streitpunkt sind die Betriebsrenten, die die Unternehmensführung als „unbezahlbar“ ablehnt. Sollte die Urabstimmung ein Streikmandat bringen, droht Lufthansa mitten in der Umbauphase eine neue Eskalation im Arbeitskampf – mit potenziell hohen Kosten.
Für den Konzern ist der Umbau eine Wette auf Effizienz, Kostendisziplin und das Verständnis der Belegschaft. Ob sie aufgeht, wird sich nicht nur in der Bilanz zeigen, sondern auch im sozialen Frieden des Unternehmens. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, ob Lufthansa ihre ambitionierten Ziele erreichen kann, ohne den internen Zusammenhalt zu gefährden.

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