MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Xiaomi plant, den europäischen Automarkt mit seinen E-Fahrzeugen zu erobern. Mit einem neuen Entwicklungszentrum in München und der Unterstützung ehemaliger BMW- und Ferrari-Ingenieure will das Unternehmen bis 2027 seine ersten Fahrzeuge in Europa verkaufen. Doch die Konkurrenz mit etablierten Marken wie BMW stellt hohe Anforderungen an Technik und Sicherheit.

Xiaomi, bekannt für seine Innovationskraft im Bereich der Unterhaltungselektronik, richtet seinen Blick nun auf den europäischen Automobilmarkt. Mit einem neuen Entwicklungszentrum in München und der Unterstützung von Ingenieuren, die zuvor bei BMW und Ferrari tätig waren, plant das Unternehmen, bis 2027 seine ersten E-Fahrzeuge in Europa zu verkaufen. Diese strategische Entscheidung zeigt Xiaomis Ambitionen, nicht nur als Zulieferer, sondern als vollwertiger Hersteller mit sportlichem Anspruch aufzutreten.
Die Herausforderung, sich gegen etablierte Marken wie BMW zu behaupten, ist groß. Xiaomi setzt auf eine radikal einfache Logik: Zuerst in Serie gehen und dann mit Software-Updates nachjustieren. Diese Philosophie, die im Smartphone-Bereich kaum Risiken birgt, stellt im Automobilsektor jedoch eine erhebliche Herausforderung dar, insbesondere in Bezug auf Technik und Sicherheit.
Der Markteinstieg in China verlief rasant, mit zehntausenden Bestellungen innerhalb weniger Minuten. Der SU7 Ultra von Xiaomi unterbot sogar den Elektro-Rundenrekord des Porsche Taycan Turbo GT auf der Nürburgring-Nordschleife. Doch die Kehrseite dieser Geschwindigkeit zeigte sich in einem tödlichen Unfall mit aktiviertem Assistenzsystem, was zu einem Rückruf von 117.000 Fahrzeugen führte. Diese Ereignisse verdeutlichen die Risiken, die mit Xiaomis aggressiver Markteinführungsstrategie verbunden sind.
Ein entscheidender Vorteil für Xiaomi könnte sein umfassendes Ökosystem sein, das unter dem Motto „Human Car Home“ steht. Das Auto soll als Knotenpunkt im Xiaomi-Universum fungieren, nahtlos integriert mit Smartphone, TV, Smarthome und Wearables. Diese Strategie könnte in Europa von Vorteil sein, vorausgesetzt, Datenschutz, IT-Sicherheit und Update-Stabilität überzeugen die Verbraucher.
Die Frage bleibt, ob Xiaomi in der Lage sein wird, die hohen Anforderungen des europäischen Marktes zu erfüllen. Die EU stellt strenge Anforderungen an Zulassung, Crash- und EMV-Anforderungen sowie Software-Validierung. Zudem müssen Herausforderungen wie die Abhängigkeit von Halbleitern und die geopolitische Unsicherheit bewältigt werden. Die Partnerschaft mit einem großen deutschen Halbleiterhersteller bietet zwar Planungssicherheit, doch bleibt abzuwarten, ob Xiaomi flexibel genug bleibt, um auf mögliche Engpässe zu reagieren.
Langfristig könnte Xiaomis Vorstoß in den europäischen Automarkt die deutsche Autoindustrie unter Druck setzen, insbesondere in Bezug auf das digitale Erlebnis im Innenraum und die Kostenstrukturen. Die Frage, ob ein „billiger Porsche“ in Deutschland funktionieren kann, bleibt offen, da EU-Sonderabgaben und Transportkosten den Kostenvorteil schmälern könnten. Dennoch könnte Xiaomis Ansatz, der auf Geschwindigkeit, Software-Denke und Preis-Power setzt, den Markt nachhaltig beeinflussen.

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