SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Leucovorin, ein Medikament, das ursprünglich zur Behandlung von Folsäuremangel entwickelt wurde, gewinnt an Aufmerksamkeit in der Autismusforschung. Trotz seiner potenziellen Vorteile warnt ein führender Forscher vor überhöhten Erwartungen, da die bisherigen Studien nur moderate Verbesserungen zeigen.

In der Autismusforschung gibt es immer wieder neue Ansätze, um die Symptome der Erkrankung zu lindern. Ein solcher Ansatz ist die Verwendung von Leucovorin, einem Medikament, das ursprünglich zur Behandlung von Folsäuremangel entwickelt wurde. In der Autismus-Community hat sich das Medikament durch Mundpropaganda verbreitet, da einige Eltern von Verbesserungen in der Sprach- und Kommunikationsfähigkeit ihrer Kinder berichten. Doch trotz dieser positiven Berichte warnt der Forscher Robert Hendren vor überhöhten Erwartungen.
Hendren, ein pensionierter Autismusforscher der University of California, San Francisco, führte 2020 eine Studie mit 12 Kindern durch, die Leucovorin über einen Zeitraum von 12 Wochen einnahmen. Die Ergebnisse zeigten nur geringe Veränderungen, was darauf hindeutet, dass das Medikament nicht die erhoffte Wunderlösung darstellt. Dennoch sieht Hendren einen Platz für Leucovorin in der Behandlung von Autismus, insbesondere bei Patienten mit einem zerebralen Folsäuremangel, einer neurologischen Störung, die den Transport von Folsäure ins Gehirn beeinträchtigt.
Die bisherigen Studien zu Leucovorin basieren auf kleinen Stichproben und zeigen nur moderate Verbesserungen bei der Reduzierung bestimmter Autismus-Symptome. Hendren betont, dass es wichtig sei, die Erwartungen der Eltern zu dämpfen, da das Medikament keine Heilung für Autismus darstellt. Vielmehr könnte es in bestimmten Fällen zu geringfügigen Verbesserungen führen, insbesondere bei der Sprach- und Kommunikationsfähigkeit.
Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um Leucovorin eine Rolle spielt, ist die Frage der Finanzierung von Studien zu Nahrungsergänzungsmitteln. Da diese nicht patentiert werden können, fehlt oft das Interesse der Pharmaindustrie, in umfassende Forschungsprojekte zu investieren. Dies erschwert es, fundierte wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit solcher Mittel zu erbringen. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass weitere Studien die potenziellen Vorteile von Leucovorin für bestimmte Autismus-Patienten bestätigen könnten.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

AI Automation Engineer – Generative KI (m/w/d)

KI-Architekt (all genders)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Forward Deployed AI Engineer

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Leucovorin: Ein Hoffnungsschimmer für Autismusbehandlung?" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Leucovorin: Ein Hoffnungsschimmer für Autismusbehandlung?" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Leucovorin: Ein Hoffnungsschimmer für Autismusbehandlung?« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!