LONDON (IT BOLTWISE) – Ein massiver Cyberangriff hat Jaguar Land Rover (JLR) über einen Monat lang lahmgelegt und damit eine der verheerendsten Unternehmenskrisen in der britischen Geschichte ausgelöst. Der Angriff zeigt, wie anfällig moderne Hersteller für digitale Bedrohungen sind, die milliardenschwere Operationen sofort stoppen und Hunderttausende von Arbeitsplätzen gefährden können.

Ein hochentwickelter Cyberangriff hat Jaguar Land Rover (JLR) vollständig zum Stillstand gebracht und damit eine der verheerendsten Unternehmenskrisen in der britischen Geschichte ausgelöst. Der Angriff verdeutlicht, wie anfällig moderne Hersteller für digitale Bedrohungen sind, die milliardenschwere Operationen sofort stoppen und Hunderttausende von Arbeitsplätzen gefährden können. Seit dem 31. August 2025 sind die Werke von JLR geschlossen, was dem Unternehmen wöchentliche Verluste von bis zu 500 Millionen Pfund beschert.
Der Angriff begann, als Hacker die IT-Systeme von JLR infiltrierten, was das Unternehmen zwang, alle Operationen sofort einzustellen. Die berüchtigte Cyberkriminellengruppe Scattered Lapsus$ Hunters, die mit Scattered Spider in Verbindung steht, übernahm die Verantwortung für den Angriff. JLR reagierte, indem es sein gesamtes globales IT-Netzwerk proaktiv abschaltete, um weiteren Schaden zu verhindern, was die Produktion in allen Werken in Großbritannien, China, der Slowakei, Indien und Brasilien zum Erliegen brachte.
Die finanziellen Auswirkungen sind beispiellos. Experten schätzen, dass JLR zwischen 50 Millionen und 500 Millionen Pfund pro Woche verliert, wobei einige Analysten tägliche Verluste von bis zu 7,1 Millionen Pfund vermuten. Besonders katastrophal ist, dass JLR zum Zeitpunkt des Angriffs keine aktive Cyberversicherung hatte. Im Gegensatz zu Marks & Spencer, das einen Großteil seiner Verluste durch Versicherung abdeckte, muss JLR die volle finanzielle Last tragen.
Die wahre menschliche Kosten gehen weit über die Werkstore von JLR hinaus. Das Unternehmen steht im Zentrum der größten britischen Automobilzulieferkette, die schätzungsweise 120.000 bis 200.000 zusätzliche Arbeitsplätze unterstützt. Viele Zulieferer sind kleine und mittelständische Unternehmen, die stark von JLR-Bestellungen abhängig sind. Eine Umfrage ergab, dass ein Sechstel der Unternehmen in der JLR-Zulieferkette bereits Entlassungen vorgenommen hat.
Um sich zu erholen, verfolgt JLR einen vorsichtigen, schrittweisen Ansatz, bei dem Sicherheit Vorrang vor Geschwindigkeit hat. Das Unternehmen kündigte an, dass das Motorenwerk in Wolverhampton am 6. Oktober wieder in Betrieb genommen werden soll, gefolgt von anderen Standorten in den folgenden Wochen. Der Erholungsprozess umfasst die Zusammenarbeit mit Cybersicherheitsspezialisten, dem National Cyber Security Centre (NCSC) des Vereinigten Königreichs und Strafverfolgungsbehörden.
Angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen Auswirkungen griff die britische Regierung ein und garantierte einen Notkredit in Höhe von 1,5 Milliarden Pfund für JLR. Dies ist das erste Mal, dass ein britisches Unternehmen direkte finanzielle Unterstützung der Regierung speziell aufgrund eines Cyberangriffs erhält. Der Kredit wird von kommerziellen Banken wie HSBC, MUFG und NatWest bereitgestellt, aber von der Regierung abgesichert und über fünf Jahre zurückgezahlt.
Der Cyberangriff auf JLR dient als eindringlicher Weckruf für die britische Industrie hinsichtlich der Verwundbarkeit moderner Fertigung gegenüber Cyberbedrohungen. Der Vorfall zeigt, wie ein einziger IT-Systemangriff eine milliardenschwere physische Produktionslinie zum Stillstand bringen kann. Die Störung eines großen Akteurs wie JLR zieht sich durch Hunderte von Zulieferern, Distributoren und Partnern.

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