LONDON (IT BOLTWISE) – Nach einem verheerenden Cyberangriff, der die Produktion von Jaguar Land Rover wochenlang lahmlegte, greift die britische Regierung mit einem milliardenschweren Kredit ein. Der Angriff hat nicht nur die Produktionslinien des Automobilherstellers gestoppt, sondern auch die gesamte Lieferkette gefährdet. Experten warnen vor den möglichen Folgen für die Cybersicherheit in Großbritannien.

Die britische Regierung hat beschlossen, Jaguar Land Rover (JLR) mit einem staatlich garantierten Kredit in Höhe von 1,5 Milliarden Pfund zu unterstützen, nachdem ein Cyberangriff die Produktion des Unternehmens erheblich beeinträchtigt hat. Der Angriff, der von einer finanziell motivierten Hackergruppe durchgeführt wurde, zwang JLR dazu, seine Produktionslinien zu schließen und gefährdete die Existenz vieler Zulieferer.
Der Kredit soll die Liquidität von JLR stärken und die Lieferkette des Unternehmens stabilisieren, die stark unter der Produktionspause gelitten hat. Rund 120.000 Arbeitsplätze in der Lieferkette hängen von den laufenden Operationen von JLR ab, was die Dringlichkeit der staatlichen Unterstützung unterstreicht.
Der Cyberangriff, der am 31. August entdeckt wurde, führte dazu, dass JLR seine Netzwerke herunterfahren musste, um die Bedrohung zu beseitigen. Die Hacker, die auch für Angriffe auf britische Einzelhandelsriesen wie Marks & Spencer verantwortlich gemacht werden, stahlen Unternehmensdaten und zwangen die Mitarbeiter, von zu Hause aus zu arbeiten, während das Netzwerk wiederhergestellt wurde.
Interessanterweise hatte JLR keine Cyberversicherung, die die Kosten für die Wiederherstellung nach dem Angriff hätte abdecken können. Dies wirft Fragen zur Cybersicherheitsstrategie des Unternehmens auf, insbesondere da es seine Sicherheitsdienste an Tata Consulting Services ausgelagert hatte, die ebenfalls mit den jüngsten Sicherheitsverletzungen in Verbindung gebracht werden.
Die Entscheidung der Regierung, JLR finanziell zu unterstützen, wird von einigen Sicherheitsexperten kritisch gesehen. Sie befürchten, dass dies ein Signal an Hacker senden könnte, dass britische Unternehmen im Falle eines Cyberangriffs staatliche Unterstützung erwarten können, selbst wenn sie in ihre Cybersicherheit nicht ausreichend investiert haben.
JLR, im Besitz von Tata Motors mit Sitz in Indien, plant, die Produktion in den kommenden Tagen wieder aufzunehmen. Trotz eines Verlusts von etwa 50 Millionen Pfund durch die Produktionsausfälle bleibt das Unternehmen optimistisch, da es im Jahr 2024 einen Vorsteuergewinn von rund 2,5 Milliarden Pfund erzielte.

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