GENF / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm: Die Zahl der antibiotikaresistenten bakteriellen Infektionen steigt weltweit dramatisch an. Dies gefährdet die Wirksamkeit lebensrettender Behandlungen und macht selbst kleinere Verletzungen potenziell tödlich.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat kürzlich eine alarmierende Warnung über die zunehmende Verbreitung antibiotikaresistenter Supererreger herausgegeben. Diese Entwicklung bedroht die Wirksamkeit lebensrettender Behandlungen und könnte selbst harmlose Infektionen in tödliche Gefahren verwandeln. Laut WHO zeigte im Jahr 2023 eine von sechs laborbestätigten bakteriellen Infektionen weltweit Resistenz gegen Antibiotika.
Yvan J-F. Hutin, Leiter der Abteilung für antimikrobielle Resistenz bei der WHO, betonte, dass die steigende Antibiotikaresistenz die Behandlungsmöglichkeiten drastisch einschränkt und Menschenleben gefährdet. Bakterien entwickeln seit langem Resistenzen gegen Medikamente, die zu ihrer Bekämpfung entwickelt wurden, und dieser Prozess wird durch den massiven Einsatz von Antibiotika in der Human- und Tiermedizin sowie in der Lebensmittelproduktion beschleunigt.
Die WHO berichtet, dass antimikrobielle resistente Supererreger jährlich direkt über eine Million Todesfälle verursachen und zu fast fünf Millionen weiteren beitragen. In einem Bericht zur Überwachung der antimikrobiellen Resistenz untersuchte die WHO die Resistenzprävalenz von 22 Antibiotika, die zur Behandlung von Infektionen der Harn- und Magen-Darm-Trakte, des Blutkreislaufs und zur Behandlung von Gonorrhö eingesetzt werden.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass in den letzten fünf Jahren die Antibiotikaresistenz bei über 40 Prozent der überwachten Antibiotika zugenommen hat, mit einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg von fünf bis 15 Prozent. Bei Harnwegsinfektionen lag die Resistenz gegen häufig verwendete Antibiotika weltweit typischerweise über 30 Prozent. Die WHO warnt, dass mehr als 40 Prozent der E. coli-Infektionen und 55 Prozent der K. pneumoniae-Infektionen weltweit mittlerweile resistent gegen Cephalosporine der dritten Generation sind, die als Erstbehandlung für diese Infektionen gelten.
Die WHO lobt zwar Verbesserungen bei der Überwachung, warnt jedoch, dass 48 Prozent der Länder immer noch keine Daten zur antimikrobiellen Resistenz melden. In Regionen mit schwächeren Gesundheitssystemen und weniger Überwachung ist die Resistenz am höchsten, insbesondere in Südostasien und der östlichen Mittelmeerregion, wo ein Drittel der gemeldeten Infektionen resistent ist. In Afrika ist jede fünfte Infektion resistent.
Silvia Bertagnolio, Leiterin der WHO-Einheit für die Überwachung der antimikrobiellen Resistenz, erklärte, dass es nicht überraschend sei, dass die Resistenz in Regionen mit schwächeren Gesundheitssystemen höher sei, da diese möglicherweise nicht in der Lage sind, Krankheitserreger effektiv zu diagnostizieren oder zu behandeln. Die WHO warnt, dass es nicht genügend neue Tests und Behandlungen gibt, um die wachsende Verbreitung resistenter Bakterien zu bekämpfen, was eine erhebliche Bedrohung für die Zukunft darstellt.

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