BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland hat eine neue Wendung genommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte Bedenken gegenüber einem Losverfahren zur Auswahl von Wehrpflichtigen. Diese Diskussion entfacht erneut die Frage nach der Vereinbarkeit solcher Maßnahmen mit dem Grundgesetz und der gesellschaftlichen Akzeptanz.

Die Diskussion um die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland hat in den letzten Tagen an Intensität gewonnen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte kürzlich seine Skepsis gegenüber einem Losverfahren, das als mögliche Lösung zur Auswahl von Wehrpflichtigen vorgeschlagen wurde. Diese Methode soll greifen, wenn sich nicht genügend Freiwillige für den Wehrdienst melden. Steinmeier betonte, dass die Koalitionäre selbst bewerten müssten, ob ein solches Verfahren wirklich tauglich sei, und äußerte Zweifel an dessen Praktikabilität.
Der Streit innerhalb der schwarz-roten Koalition eskalierte, nachdem Unterhändler überraschend keine Einigung über das Losverfahren erzielen konnten. Dies führte dazu, dass Union und SPD ohne ein gemeinsames Konzept in die parlamentarischen Beratungen über einen neuen Wehrdienst gingen. Steinmeier, der als Bundespräsident das Gesetz unterschreiben muss, bevor es in Kraft treten kann, hat das Recht, die Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz zu prüfen. In der Geschichte der Bundesrepublik kam es bislang nur selten vor, dass ein Präsident seine Unterschrift verweigerte, zuletzt 2006 durch Horst Köhler.
Die Debatte über die Wehrpflicht wird auch von der Jugend kritisch beobachtet. Quentin Gärtner, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, kritisierte, dass junge Menschen in der Diskussion nicht ausreichend gehört würden. Er forderte die Bundesregierung auf, sich intensiver mit den Betroffenen auseinanderzusetzen, anstatt sich in koalitionsinternen Streitigkeiten zu verlieren. Gärtner betonte, dass die anhaltende Verunsicherung nicht zu mehr Akzeptanz bei jungen Menschen führe, insbesondere in Zeiten einer Krise der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Steinmeier sprach sich erneut für eine allgemeine Dienstpflicht aus, bei der junge Männer und Frauen zwischen einer sozialen Pflichtzeit und einer Wehrpflicht wählen könnten. Diese Idee wird von einigen Ökonomen unterstützt, die auch ältere Generationen in die Pflicht nehmen möchten. Steinmeier lehnte jedoch den Vorschlag ab, auch Älteren ein soziales Jahr abzuverlangen. Er warnte davor, gesellschaftliche Gruppen gegeneinander auszuspielen, da dies die bereits erzielte Überzeugungskraft untergraben könnte.

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