NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Zusammenbruch des US-Autoteileherstellers First Brands hat die Finanzwelt erschüttert. Im Mittelpunkt steht die Investmentbank Jefferies, die nicht nur als Kreditgeberin, sondern auch als Mitarchitektin eines komplexen Finanzierungsgeflechts agierte. Die UBS, einst größter Gläubiger, rutscht auf den zweiten Platz ab.

Der Fall des US-Autoteileherstellers First Brands hat in der Finanzwelt hohe Wellen geschlagen. Im Zentrum der Kontroverse steht die amerikanische Investmentbank Jefferies, die laut einem Bericht des Wall Street Journal eine zentrale Rolle in der komplexen und letztlich selbstzerstörerischen Lieferketten-Finanzierung des Unternehmens spielte. Jefferies agierte nicht nur als Kreditgeberin, sondern auch als Beraterin und Fondsmanagerin, was die Frage nach Interessenkonflikten aufwirft.
Jefferies’ Fonds Point Bonita Capital hielt Forderungen in Höhe von rund 715 Millionen Dollar gegenüber First Brands. Ein erheblicher Teil dieser Forderungen wurde als kurzfristige Kredite umgewandelt, was die Risiken für die Investoren erheblich erhöhte. Diese Risiken wurden in den Marketingunterlagen von Jefferies jedoch nicht offengelegt, was nun zu rechtlichen und reputationsbezogenen Herausforderungen führen könnte.
Als First Brands im September Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragte, wurden mehr als 2 Milliarden Dollar an Verbindlichkeiten entdeckt, die nicht in der Bilanz aufgeführt waren. Diese Verbindlichkeiten waren nur durch einen Bruchteil realer Forderungen gedeckt, was die aggressive Nutzung von Working-Capital-Programmen durch das Unternehmen verdeutlicht. Die UBS, die zunächst als größter Gläubiger galt, fiel auf den zweiten Platz zurück, da ihre Einheiten O’Connor und Hedge Fund Solutions Forderungen in Höhe von rund 500 Millionen Dollar hielten.
Auch die spanische Banco Santander ist mit einem Engagement von 77 Millionen Dollar betroffen, jedoch in deutlich geringerem Umfang als Jefferies und UBS. Für Jefferies zeichnen sich die größten Reputations- und Rechtsrisiken ab, da ihre Doppelrolle als Beraterin und aktive Gestalterin der Fonds das Interesse von Aufsichtsbehörden und Investoren auf sich ziehen dürfte. Die UBS bleibt ebenfalls in einer unangenehmen Lage, da sie als bedeutendste Mitbetroffene in dieser komplexen Affäre gilt.

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