DÜSSELDORF / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass deutsche Unternehmen zunehmend ihre Investitionen ins Ausland verlagern. Besonders energieintensive Branchen wie Chemie und Stahl sind betroffen. Die Gründe sind vielfältig, darunter hohe Energiekosten und unsichere wirtschaftliche Aussichten. Experten warnen vor einem massiven Verlust an industrieller Wertschöpfung in Deutschland.

Die jüngste Umfrage unter Führungskräften in Europa und den USA verdeutlicht einen besorgniserregenden Trend: Deutsche Unternehmen, insbesondere aus energieintensiven Branchen wie Chemie, Stahl und Glas, verlagern ihre Investitionen zunehmend ins Ausland. Dies geschieht vor dem Hintergrund steigender Energiekosten und einer unsicheren wirtschaftlichen Lage, die viele Unternehmen dazu zwingt, ihre Produktionsstandorte zu überdenken.
Ein erheblicher Anteil der befragten Manager, nämlich 31 Prozent, gibt an, dass sie ihre Produktion aktiv auf andere Kontinente verlagern oder dort ausweiten. Weitere 42 Prozent investieren in anderen europäischen Ländern, anstatt in Deutschland, oder verschieben ihre Investitionen hierzulande. Diese Entwicklung könnte langfristig zu einem erheblichen Verlust an industrieller Wertschöpfung in Deutschland führen.
Christof Günther, Geschäftsführer des Chemiestandortbetreibers Infraleuna, beschreibt die Situation als dramatisch. Viele Unternehmen könnten ihre Anlagen seit Jahren nicht mehr richtig auslasten und sehen nun keine Perspektive mehr. Jede Woche verliere Deutschland unwiederbringlich industrielle Wertschöpfung, was die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gefährde.
Auch Yvonne Hanke, Anwältin bei der Kanzlei Ritter Gent, die energieintensive Unternehmen berät, bestätigt diesen Trend. Sie beobachtet, dass Unternehmen zunehmend konkrete Schritte unternehmen, um Investitionen in Länder wie China, Indien oder die USA zu verlagern. Diese Entwicklung sei so konkret wie nie zuvor und stelle eine ernsthafte Bedrohung für den Industriestandort Deutschland dar.
Die Unternehmensberatung Simon Kucher, die die Umfrage durchgeführt hat, weist darauf hin, dass die Verlagerung von Investitionen nicht nur auf die hohen Energiekosten zurückzuführen ist. Auch regulatorische Unsicherheiten und die allgemeine wirtschaftliche Lage spielen eine Rolle. Branchenexperten fordern daher dringend Maßnahmen, um den Industriestandort Deutschland attraktiver zu gestalten und den Abwanderungstrend zu stoppen.

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