STUTTGART / LONDON (IT BOLTWISE) – Adolf Rosenberger, ein bedeutender Mitgründer von Porsche, wurde während der NS-Zeit aus dem Unternehmen gedrängt. Eine neue Biografie von Joachim Scholtyseck beleuchtet seine Rolle und die Umstände seines Ausscheidens. Diese Veröffentlichung schließt eine entscheidende Lücke in der Unternehmensgeschichte und bringt Rosenberger wieder ins öffentliche Bewusstsein.

Adolf Rosenberger, ein Name, der in der Geschichte von Porsche oft übersehen wird, war ein wesentlicher Mitgründer des Unternehmens. Zusammen mit Ferdinand Porsche und Anton Piëch gründete er 1931 die Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH. In den frühen Jahren prägte Rosenberger das Unternehmen maßgeblich und trug als Gesellschafter und Geschäftsführer entscheidend zu dessen Aufbau bei. Doch die politischen Umstände der NS-Zeit führten dazu, dass Rosenberger, der jüdischer Abstammung war, systematisch aus dem Unternehmen gedrängt wurde.
Der Bonner Historiker Joachim Scholtyseck hat in seiner neuen Biografie über Adolf Rosenberger die vielschichtigen Prozesse untersucht, die zu dessen Ausschluss führten. Diese Biografie, die am 1. Oktober veröffentlicht werden soll, beleuchtet die unbekannten Details der Unternehmensgeschichte von Porsche. Scholtyseck beschreibt, wie Rosenberger Anfang 1933 aus der Geschäftsführung ausschied, als das Unternehmen wirtschaftlich angeschlagen war. Trotz seines zehnprozentigen Anteils wurde er 1935 endgültig aus dem Unternehmen gedrängt.
Die Veröffentlichung dieser Biografie wird von der Stuttgarter Porsche AG als bedeutend für die Unternehmensgeschichte angesehen. Achim Stejskal, Leiter des Porsche Heritage und Porsche Museums, betont, dass dieses Forschungsprojekt eine entscheidende Lücke in der Auseinandersetzung mit den Anfängen der Porsche-Geschichte schließt. Es ist ein wichtiger Schritt, um die Rolle von Adolf Rosenberger in der Geschichte des Unternehmens zu würdigen und die Umstände seines Ausscheidens zu verstehen.
Obwohl die Biografie von Scholtyseck das Bild von Ferdinand Porsche nur wenig ändern wird, da dessen Verstrickungen mit den Nationalsozialisten bereits bekannt sind, wirft sie ein neues Licht auf die frühen Jahre des Unternehmens und die Herausforderungen, denen sich Rosenberger gegenübersah. Diese Veröffentlichung ist nicht nur eine Anerkennung seiner Beiträge, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte von Porsche und der NS-Zeit.

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