Ärzte in New York: Menschliche Einblicke hinter den Kulissen der Notaufnahme

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer Welt, in der Ärzte oft als unfehlbare Autoritäten wahrgenommen werden, bietet eine Veranstaltung in New York einen seltenen Einblick in die menschliche Seite der Notfallmedizin.

In einer ungewöhnlichen Veranstaltung namens Airway, die kürzlich in einer Bibliothek in Brooklyn stattfand, traten neun Ärzte aus der Notaufnahme des Maimonides Health auf, um ihre persönlichen Geschichten zu teilen. Diese Veranstaltung zielt darauf ab, das Vertrauen in Ärzte zu stärken, indem sie als Menschen mit eigenen Ängsten und Unsicherheiten dargestellt werden. Die Ärzte, die normalerweise in der hektischen Umgebung der Notaufnahme arbeiten, nahmen sich die Zeit, um offen über ihre Erfahrungen zu sprechen.

Grace Glassman, eine 56-jährige Notärztin, erzählte von einem besonders herausfordernden Tag, an dem sie eine seltene und komplizierte Prozedur namens laterale Kanthotomie durchführen sollte. Diese Prozedur, die das Sehvermögen eines Patienten retten kann, hatte sie bisher nur in der Theorie unterrichtet, aber nie selbst durchgeführt. In ihrer Erzählung betonte sie die Nervosität und den Druck, denen sie ausgesetzt war, als sie sich auf die Operation vorbereitete.

Die Veranstaltung Airway, die von Josh Schiller mitbegründet wurde, soll das Bild der Ärzte als unfehlbare Helden relativieren und sie als Menschen mit Schwächen und Stärken zeigen. Schiller, selbst Notarzt, hofft, dass solche Veranstaltungen die Erwartungen der Menschen an Ärzte rationalisieren können. Er betonte, dass Ärzte zwar selbstbewusste Praktiker sind, aber nicht perfekt.

Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Diskrepanz im Arzt-Patienten-Verhältnis. Während Ärzte umfassende Informationen über ihre Patienten sammeln können, wissen die Patienten oft wenig über die Menschen in den weißen Kitteln, denen sie ihr Leben anvertrauen. Diese Asymmetrie wurde von Nakesha King, einer Trauma-Chirurgin, hervorgehoben, die die Machtposition der Ärzte in Frage stellte.

Airway begann vor etwa einem Jahrzehnt als informelles Lehrmittel und hat sich inzwischen zu einem nationalen Werkzeug für die berufliche Entwicklung und Empathieübung entwickelt. Die Veranstaltung bietet Ärzten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu reflektieren und zu teilen, was zu einer stärkeren Gemeinschaft und einem positiven Arbeitsumfeld beiträgt.

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Geschichte von Schiller über eine nächtliche Fahrt zur Arbeit, bei der er von der Polizei angehalten wurde. Diese Erfahrung führte zu einer Selbstreflexion über seine Verantwortung und die Risiken, die er einging. Solche Geschichten zeigen die menschliche Seite der Ärzte und helfen, das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Gesundheitssystem zu stärken.

Die Veranstaltung endete mit einer positiven Note, als Glassman erzählte, dass sie die komplizierte Prozedur letztendlich nicht durchführen musste, da ein Spezialist die Notwendigkeit in Frage stellte. Diese Erfahrung hat sie jedoch darauf vorbereitet, in Zukunft mutiger und selbstbewusster zu handeln.

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