ADDIS-ABEBA / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Grand Ethiopian Renaissance Dam, der größte Staudamm Afrikas, wird offiziell in Betrieb genommen. Dieses beeindruckende Infrastrukturprojekt soll nicht nur Millionen Äthiopier mit Strom versorgen, sondern auch das Land als Netto-Energieexporteur etablieren. Während Äthiopien auf wirtschaftlichen Aufschwung hofft, gibt es Bedenken bei den Anrainerstaaten Ägypten und Sudan, die um ihre Wasserressourcen fürchten.
Der Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) ist ein monumentales Projekt, das Äthiopien in eine neue Ära der Energieversorgung führen soll. Mit einer Länge von 1.800 Metern und einer Höhe von 170 Metern ist der Damm das größte Bauwerk seiner Art auf dem afrikanischen Kontinent. Er befindet sich am Blauen Nil im Norden Äthiopiens und ist ein Symbol für die Ambitionen des Landes, sich als führender Energieexporteur in der Region zu etablieren.
Die Bedeutung des GERD für Äthiopien kann kaum überschätzt werden. Mit einer geplanten Kapazität von 6.000 Megawatt wird der Damm in der Lage sein, die Energieversorgung für Millionen von Menschen sicherzustellen. Dies entspricht der Leistung von etwa vier modernen Atomkraftwerken. Seit Februar 2022 läuft der Damm bereits im Teilbetrieb, wobei zwei Turbinen mit einer Leistung von 375 Megawatt Strom erzeugen. Im Vollbetrieb sollen 13 Turbinen zum Einsatz kommen, was die Energieproduktion erheblich steigern wird.
Die wirtschaftlichen Vorteile für Äthiopien sind enorm. Das Land plant, überschüssige Energie in Nachbarländer zu exportieren, was nicht nur die regionale Zusammenarbeit stärken, sondern auch dringend benötigte Devisen einbringen könnte. Der Bau des Damms, der 2011 begann und 4,6 Milliarden US-Dollar kostete, wird als entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung Äthiopiens angesehen. Doch während Äthiopien auf wirtschaftlichen Aufschwung hofft, gibt es Bedenken bei den Anrainerstaaten Ägypten und Sudan, die um ihre Wasserressourcen fürchten.
Ägypten und Sudan befürchten, dass der GERD ihre Wasserversorgung beeinträchtigen könnte. Der Nil ist eine lebenswichtige Wasserquelle für beide Länder, und Änderungen im Wasserfluss könnten erhebliche Auswirkungen auf Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung haben. Trotz dieser Bedenken hat Äthiopien betont, dass der Damm keine negativen Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit in den Nachbarländern haben wird. Internationale Vermittlungsversuche, um eine einvernehmliche Lösung zu finden, sind bisher ohne endgültigen Erfolg geblieben.
Die Inbetriebnahme des GERD markiert einen wichtigen Meilenstein in der afrikanischen Infrastrukturentwicklung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die geopolitischen Spannungen um den Damm entwickeln werden und ob Äthiopien seine ambitionierten Energieziele erreichen kann. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob der GERD als Modell für nachhaltige Energieprojekte in Afrika dienen kann oder ob er ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen bleibt, die mit grenzüberschreitenden Wasserressourcen verbunden sind.
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