ADDIS ABEBA / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) in Äthiopien steht kurz vor seiner Inbetriebnahme und sorgt für Spannungen mit Ägypten und Sudan. Während Äthiopien auf die wirtschaftlichen Vorteile des Projekts setzt, sehen die Nachbarländer ihre Wasserressourcen bedroht. Die diplomatischen Verhandlungen sind ins Stocken geraten, und die regionale Stabilität steht auf dem Spiel.

Der Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) ist ein ehrgeiziges Infrastrukturprojekt, das Äthiopien als Schlüssel zur wirtschaftlichen Modernisierung betrachtet. Mit einer Investition von 4,6 Milliarden US-Dollar soll der Damm eine Kapazität von 6000 Megawatt erreichen, was ihn zu einem der größten Energieprojekte Afrikas macht. Äthiopien plant, durch den Damm nicht nur den eigenen Energiebedarf zu decken, sondern auch zum Nettoexporteur von Strom zu werden.
Die Inbetriebnahme des GERD hat jedoch zu erheblichen Spannungen mit den Nachbarländern Ägypten und Sudan geführt. Beide Länder sind stark vom Nil abhängig, um ihren Wasserbedarf zu decken. Ägypten, das bereits mit Wasserknappheit zu kämpfen hat, betrachtet den Damm als existenzielle Bedrohung. Sudan fordert klare Abkommen über die Wassermengen, die während Dürreperioden freigegeben werden sollen.
Die diplomatischen Bemühungen, eine einvernehmliche Lösung zu finden, sind bislang erfolglos geblieben. Ägypten und Sudan drängen auf einen Dialog und einen Kurswechsel seitens Äthiopiens, um die regionale Sicherheit nicht zu gefährden. In den letzten Jahren gab es zahlreiche Verhandlungen, doch eine verbindliche Übereinkunft konnte nicht erzielt werden, was die Spannungen weiter verschärft.
Äthiopien hingegen sieht in dem Damm ein Symbol nationaler Einheit und Fortschritt. Ein Regierungssprecher betonte den symbolischen Wert des Projekts, das durch den vereinten Einsatz der Äthiopier erreicht wurde. Die Regierung ist der Ansicht, dass der Damm entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ist und Millionen Menschen mit Strom versorgen wird.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge, da der Streit um das Nilwasser das Potenzial hat, die Stabilität der gesamten Region zu gefährden. Experten warnen, dass ohne eine diplomatische Lösung die Gefahr von Konflikten steigt. Die Eröffnung des GERD ist für diesen Dienstag geplant, doch die Zukunft der Wasserverteilung am Nil bleibt ungewiss.

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