LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die berühmte Krimiautorin Agatha Christie, die 1976 verstarb, wird nun durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz als digitale Lehrerin wiederbelebt. In einem innovativen Projekt von BBC Maestro wird Christie als virtuelle Dozentin für angehende Schriftsteller eingesetzt.
Agatha Christie, die legendäre Krimiautorin, ist seit Jahrzehnten verstorben, doch ihre Werke und ihr Einfluss leben weiter. Nun wird sie durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in einem neuen Licht präsentiert: als digitale Lehrerin. BBC Maestro, eine Plattform für Online-Kurse, hat die verstorbene Autorin als virtuelle Dozentin für einen Schreibkurs engagiert. Mit Hilfe von KI-Technologie wird Christies Erscheinung und Stimme nachgebildet, um ihre Weisheiten und Techniken an angehende Schriftsteller weiterzugeben.
Die Umsetzung dieses Projekts erfolgte durch ein Team von akademischen Forschern, die ein Skript basierend auf Christies Schriften und archivierten Interviews erstellten. Eine digitale Prothese, die mit KI entwickelt wurde, wird über die Performance eines echten Schauspielers gelegt, um eine authentische Darstellung zu gewährleisten. Michael Levine, der Geschäftsführer von BBC Maestro, betont, dass es sich hierbei nicht um eine echte Wiederbelebung Christies handelt, sondern um eine Repräsentation ihrer selbst, um ihre Kunst des Schreibens zu lehren.
Die Veröffentlichung des Kurses fällt in eine Zeit, in der die ethischen Implikationen von Künstlicher Intelligenz heiß diskutiert werden. In Großbritannien sorgt eine mögliche Änderung des Urheberrechtsgesetzes für Aufruhr unter Künstlern, die befürchten, dass ihre Werke ohne Zustimmung zur Schulung von KI-Modellen verwendet werden könnten. Im Fall von Christie gibt es jedoch keine urheberrechtlichen Bedenken, da ihre Familie, die ihren Nachlass verwaltet, dem Projekt zugestimmt hat.
James Prichard, Christies Urenkel und Geschäftsführer von Agatha Christie Ltd., erklärt, dass die Familie darauf bestand, dass nur Christies eigene Worte verwendet werden und dass das Bild und die Stimme ihrer Großmutter ähneln müssen. Die Familie ist stolz auf den Kurs und betont, dass sie nicht für Christie sprechen, sondern lediglich ihre Worte in einem zugänglichen Format präsentieren.
Obwohl einige Kritiker wie Carissa Véliz, Professorin für Philosophie und Ethik in der KI an der Universität Oxford, Bedenken äußern, dass Christie selbst nicht in den Kurs eingewilligt hat, argumentieren andere, dass die Darstellung sowohl unterhaltsam als auch lehrreich ist. Felix M. Simon, ein Forscher am Reuters Institute der Universität Oxford, weist darauf hin, dass die Darstellung auf Christies tatsächlichen Schriften basiert und somit einen gewissen Grad an Authentizität bewahrt.
In einer Zeit, in der KI genutzt wird, um Sätze zu vervollständigen, Jobs zu ersetzen und sogar die Toten zu ‘wiederbeleben’, stellt dieses Projekt einen faszinierenden Schritt in Richtung der Verschmelzung von Vergangenheit und Zukunft dar. Die Macher des Kurses sind überzeugt, dass Christie, bekannt für ihren Mut und ihre Kreativität, dieses Projekt gutgeheißen hätte. Doch letztlich bleibt die Frage offen, ob sie tatsächlich damit einverstanden gewesen wäre.
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