BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Nachfrage nach ambulantem Seniorenwohnen steigt stetig, da immer mehr ältere Menschen selbstbestimmt leben möchten. Diese Wohnform entwickelt sich zu einer wichtigen Ergänzung der stationären Pflegeversorgung und bietet Investoren neue Chancen, während die Mietpreise stark variieren.

Die Bedeutung des ambulanten Seniorenwohnens nimmt in Deutschland stetig zu, da immer mehr ältere Menschen den Wunsch haben, selbstbestimmt zu leben, auch wenn sie auf Unterstützung angewiesen sind. Laut dem Pflegeheim-Atlas Deutschland 2025 von Wüest Partner wird diese Wohnform zu einer zentralen Ergänzung der stationären Pflegeversorgung. Ergänzende Analysen von TERRANUS und KDA/BfS bestätigen diesen Trend und zeigen, dass der Bedarf an solchen Wohnformen steigt, während die Mieten weiter auseinanderdriften.
Ein wesentlicher Faktor für die steigende Nachfrage ist der Wunsch vieler Senioren, möglichst lange in ihrer eigenen Wohnung oder in einem betreuten Umfeld zu leben. Die Entscheidung für einen Umzug in eine betreute Wohnform fällt ihnen zunehmend schwerer und wird oft aufgeschoben. Die KDA/BfS-Studie „Betreutes Seniorenwohnen 2022“ zeigt, dass über die Hälfte der Bewohner 80 Jahre oder älter ist, mehr als ein Zehntel sogar über 90 Jahre. Neben emotionalen Gründen spielt die Mietbelastung eine entscheidende Rolle, da viele Senioren auf Renteneinkommen angewiesen sind und sich die Kosten für betreutes Wohnen oft nicht leisten können.
Wie auf dem klassischen Wohnungsmarkt entscheidet auch beim betreuten Wohnen die Lage maßgeblich über die Mieten. In städtischen Regionen betragen die durchschnittlichen Kaltmieten laut KDA/BfS-Studie 10,47 Euro pro Quadratmeter, in ländlichen Regionen 8,60 Euro. Sehr hochpreisige Angebote von über 20 Euro pro Quadratmeter kommen fast ausschließlich in Städten vor. Abhängig von Ausstattung und Service liegen die Mieten im betreuten Wohnen zwischen 10 und 50 Prozent über den Vergleichsmieten.
Für Investoren ist das ambulante Seniorenwohnen ein interessantes Feld, da Standortqualität und Konzept über den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden. Barrierefreie Grundrisse, funktionierende Quartiersanbindung, Serviceflächen und Gesundheitsangebote schaffen Mehrwert, erhöhen aber zugleich die Kostenstruktur. Thomas Lehmann, Director bei Wüest Partner, betont die Notwendigkeit, nicht nur mehr, sondern vor allem bezahlbare Wohnungen für ältere Menschen zu schaffen, idealerweise dort, wo die soziale Infrastruktur stimmt.
Ein Fallbeispiel aus Dortmund zeigt, wie groß die Unterschiede bei den Mietpreisen sein können. Eine Fallstudie von TERRANUS im Pflegeheim-Atlas 2025 untersuchte 22 Anlagen für betreutes Wohnen und stellte fest, dass die Kaltmieten im Durchschnitt 36 Prozent über dem örtlichen Mietspiegel liegen. Besonders teuer sind Gebäude aus den Jahren 1995 bis 2009 mit einem Aufschlag von 46 Prozent, während neuere Anlagen aus den Jahren 2015 bis 2019 mit 27 Prozent über dem Mietspiegel moderater kalkuliert sind.
Das Investitionsumfeld für ambulante Wohnkonzepte bietet neue Perspektiven für Kommunen und Kapitalanleger. Bestehende Quartiere können weiterentwickelt, Synergien mit sozialen Infrastrukturen geschaffen und stabile Cashflows erzielt werden. Entscheidend sind dabei gute Lagen, verlässliche Betreiberstrukturen und funktionierende Netzwerke, insbesondere die Nähe zu Ärzten, Apotheken und Einkaufsmöglichkeiten.

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