ERFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Im Logistikzentrum von Zalando in Erfurt geht der Arbeitskampf in die nächste Runde. Die Gewerkschaft Verdi fordert die Anerkennung der Flächentarifverträge für den Einzel- und Versandhandel, während Zalando auf bereits erfolgte Gehaltserhöhungen verweist. Trotz der Proteste läuft der Betrieb weiter, da das europaweite Logistiknetzwerk keine Einschränkungen für Kunden sieht.

Der Arbeitskampf im Logistikzentrum von Zalando in Erfurt hat sich intensiviert, da die Gewerkschaft Verdi dem Unternehmen vorwirft, keine Bereitschaft zur Verhandlung über einen Tarifvertrag zu zeigen. Zu Beginn der Schicht versammelten sich etwa 50 bis 60 Beschäftigte auf einem Parkplatz, und im Laufe des Tages wurde mit etwa 200 Beteiligten gerechnet. Die Gesamtzahl der Mitarbeiter, einschließlich Leiharbeitern, beträgt etwa 2.800.
Verdi fordert die Anerkennung der Flächentarifverträge für den Einzel- und Versandhandel in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Laut der Gewerkschaft liegen die Löhne für Lagerarbeiter in diesen Tarifverträgen mehr als zehn Prozent über den derzeit von Zalando gezahlten Löhnen. Zudem beinhalten die Tarifverträge höhere Zuschläge, Sonderzahlungen, kürzere Wochenarbeitszeiten und eine tarifliche Altersvorsorge.
Die jüngsten Geschäftszahlen von Zalando zeigen eine hohe Wertschöpfung im Konzern. Im zweiten Quartal 2025 stieg der Vorsteuergewinn auf über 185 Millionen Euro, was pro Mitarbeiter einen Gewinnanteil von mehr als 11.000 Euro bedeutet. Dies unterstreicht laut Verdi die Notwendigkeit fairer Löhne und Arbeitsbedingungen.
Zalando hingegen betont, dass der Betrieb im Logistikzentrum trotz der Proteste weiterläuft. Das Unternehmen verweist auf Gehaltserhöhungen von insgesamt 14,5 Prozent seit 2024 und einen erhöhten Urlaubsanspruch von bis zu 30 Tagen. Zudem erhalten die Beschäftigten Zusatzleistungen wie soziale Beratung und kostenlose Aktien. Das europaweite Logistiknetzwerk von Zalando sorgt dafür, dass es keine Einschränkungen für die Kunden gibt.

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