BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Reform des Arbeitsschutzes in Deutschland sorgt für Diskussionen. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas plant, die Zahl der Sicherheitsbeauftragten in Unternehmen drastisch zu reduzieren, um Bürokratie abzubauen. Doch Gewerkschaften und Unfallversicherungen äußern Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Beschäftigten.

Die jüngsten Pläne der Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas, die Zahl der Sicherheitsbeauftragten in deutschen Unternehmen zu reduzieren, stoßen auf gemischte Reaktionen. Ziel der Reform ist es, die Unternehmen von bürokratischen Lasten zu befreien und gleichzeitig das Schutzniveau der Arbeitnehmer zu erhalten. Doch während die Regierung Einsparungen von bis zu 200 Millionen Euro pro Jahr erwartet, äußern Gewerkschaften und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) erhebliche Bedenken.
Aktuell sind in Deutschland rund 670.000 Sicherheitsbeauftragte tätig, die neben ihrer beruflichen Tätigkeit für die Arbeitssicherheit in den Betrieben verantwortlich sind. Die geplante Reform sieht vor, dass Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern keine Sicherheitsbeauftragten mehr bestellen müssen, während größere Unternehmen bis zu 250 Mitarbeiter nur noch einen Beauftragten benötigen. Dies würde die Zahl der Sicherheitsbeauftragten um etwa 123.000 reduzieren.
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung warnt davor, dass Einsparungen nicht auf Kosten der Sicherheit gehen dürfen. Sicherheitsbeauftragte spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Arbeitgeber in ihren gesetzlichen Arbeitsschutzpflichten. Eine Umfrage im Auftrag der DGUV zeigt, dass 78 Prozent der Beschäftigten sich gut unterstützt fühlen, wenn es um sicheres und gesundes Arbeiten geht.
Ein weiterer Aspekt der Reform ist die Abschaffung der sogenannten Druckluftbeauftragten im Zuge der Außer-Kraft-Setzung der Druckluftverordnung. Diese Verordnung regelt Arbeiten in Druckluftumgebungen, wie sie im Tiefbau vorkommen. Die Aufgaben der Fachkundigen sollen in bestehende Arbeitsschutzverordnungen integriert werden, um die Sicherheit der Beschäftigten weiterhin zu gewährleisten.
Die Pläne der Ministerin basieren auch auf einem Vorstoß von Digitalminister Karsten Wildberger, der die Ministerien zur Vorlage konkreter Vorhaben zum Bürokratieabbau aufgefordert hatte. Neben der Reduzierung der Sicherheitsbeauftragten sollen auch entbehrliche Formerfordernisse abgeschafft und die Schriftform im Arbeitsschutz verstärkt durch elektronische Dokumente ersetzt werden.
Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände begrüßt die Pläne zur Digitalisierung, da bestehende Schriftformerfordernisse die Automatisierungsmöglichkeiten einschränken. Erste Maßnahmen sollen bis Ende des Jahres initiiert werden, gefolgt von einem breiten Dialog mit den betroffenen Akteuren über einfachere arbeitsschutzrechtliche Instrumente.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

AI Product Manager*in (w/m/d)

Senior Software Architect Conversational AI (all genders)

Werkstudent KI und Digitalisierung (m/w/d)

Referent für Digitalisierung, KI und Datenmanagement (m/w/d)

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Arbeitsschutzreform: Sicherheitsbeauftragte in der Kritik" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Arbeitsschutzreform: Sicherheitsbeauftragte in der Kritik" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Arbeitsschutzreform: Sicherheitsbeauftragte in der Kritik« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!