Belgisches Gericht stoppt Rüstungslieferungen nach Israel: Ein Sieg für Aktivisten

ANTWERPEN / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem bedeutenden Urteil hat ein belgisches Gericht die flämische Regierung angewiesen, den Transport von militärischen Gütern nach Israel zu stoppen. Dies stellt einen wichtigen Sieg für Anti-Rüstungsaktivisten dar, die sich gegen die Unterstützung von Kriegsverbrechen einsetzen.

In einem wegweisenden Urteil hat ein belgisches Gericht die flämische Regierung angewiesen, den Transport von militärischen Gütern nach Israel zu stoppen. Diese Entscheidung folgt auf eine Kampagne von vier Organisationen, die durch den Fund von Containern im Hafen von Antwerpen ausgelöst wurde. Diese Container, die an das israelische Unternehmen Ashot Ashkelon Industries adressiert waren, enthielten Materialien zur Montage von Merkava-Panzern, die bei Angriffen in Gaza eingesetzt wurden. Isabelle Vanbrabant, nationale Koordinatorin von Intal, erklärte, dass die Entdeckung dieser Container durch investigative Medienberichte an die Organisationen gelangte. Vredesactie, eine der beteiligten Organisationen, stellte daraufhin einen formellen Inspektionsantrag und konnte einen Container zurückhalten. Ein weiterer Container durfte jedoch weiterreisen. Die Aktivisten befürchteten, dass eine einzelne Inspektion nicht ausreichen würde, um das Problem zu lösen. Daher bildeten sie eine Koalition und wandten sich an einen Anwalt, um eine umfassendere rechtliche Kampagne zu starten. Diese zielte darauf ab, das Verhalten der flämischen Behörden in Bezug auf militärische und dual-use Exporte nach Israel zu hinterfragen. Intal betonte, dass die Unterstützung von Kriegsverbrechen durch die Erleichterung des Transits von militärischer Ausrüstung eine Komplizenschaft der Regierung darstellt. Die flämischen Behörden wurden kritisiert, da sie ihre eigenen Versprechen von 2009 nicht einhielten, keine Rüstungsexportlizenzen zu erteilen, die die militärischen Fähigkeiten der Kriegsparteien in Palästina stärken würden. Das Urteil des Gerichts könnte als Präzedenzfall für zukünftige Fälle von Waffenlieferungen dienen. Es wurde festgestellt, dass die Regierung internationale Rechtsstandards nicht berücksichtigt hatte, was von den Aktivisten als positiver Schritt angesehen wird. Das Gericht verhängte finanzielle Strafen für mögliche Verstöße: Wenn ähnliche Fracht für Israel entdeckt wird, wird die Regierung mit einer Geldstrafe von 50.000 Euro pro Container belegt. Diese Entscheidung könnte die Regierung zwingen, mehr Ressourcen für Inspektionsbehörden bereitzustellen, die derzeit unterfinanziert sind. Das Urteil wird voraussichtlich auch laufende und zukünftige Kampagnen in Belgien beeinflussen. Die Organisationen hinter dem Fall mobilisieren bereits gegen Pläne, die Exportkontrollen im Rahmen der ReArm Europe-Agenda zu lockern. Isabelle Vanbrabant betonte, dass das, was lokal erreicht wurde, auf breitere Kampagnen ausgeweitet werden kann. Der Fall zeigt, dass es möglich ist, auch ohne große Ressourcen gegen die Behörden vorzugehen und zu gewinnen. Die gesamte Kampagne wurde durch kleine Spenden finanziert, was die breite öffentliche Unterstützung für die Sache zeigt.

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