JERUSALEM / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein bemerkenswerter Fund in Jerusalem hat das Interesse von Archäologen und Bibelwissenschaftlern gleichermaßen geweckt. Ein 2.600 Jahre altes Tonsiegel, das möglicherweise einem biblischen Charakter gehört, wurde entdeckt.

Die Entdeckung eines 2.600 Jahre alten Tonsiegels in Jerusalem hat das Potenzial, eine direkte Verbindung zwischen archäologischen Funden und biblischen Erzählungen herzustellen. Das Siegel, das im Rahmen des Temple Mount Sifting Project (TMSP) gefunden wurde, trägt eine hebräische Inschrift, die auf einen biblischen Charakter namens Yeda’yah, den Sohn von Asayahu, hinweist. Diese Entdeckung bietet faszinierende Einblicke in die Welt des alten Juda zur Zeit des Ersten Tempels.
Das Siegel, das während laufender Ausgrabungen entdeckt wurde, ist mehr als nur ein Werkzeug zum Versiegeln von Behältern. Es diente als wichtiges Identifikationsmittel und Eigentumsnachweis in der Antike. Solche Siegel wurden oft mit Namen versehen, um den Besitz von Waren wie Wein und Öl zu kennzeichnen und Diebstahl zu verhindern. Die Tatsache, dass dieses Siegel den Namen „Yeda’yah (Sohn von) Asayahu“ trägt und einen erhaltenen Fingerabdruck aufweist, deutet darauf hin, dass es von einer bedeutenden Person, möglicherweise einem Beamten am Hofe König Josias, verwendet wurde.
Experten zufolge bietet die Inschrift des Siegels eine direkte Verbindung zu einer bestimmten Figur in der Hebräischen Bibel. Asayahu wird in der biblischen Geschichte von König Josia erwähnt, der um 620 v. Chr. Reparaturen am Tempel in Jerusalem anordnete. Während dieser Arbeiten entdeckten die Arbeiter eine Schriftrolle mit einer Prophezeiung göttlicher Bestrafung, was den König dazu veranlasste, Rat bei der Prophetin Hulda zu suchen. Asayahu, der als einer der ranghohen Beamten Josias beschrieben wird, spielte in diesem entscheidenden Moment der biblischen Geschichte eine Schlüsselrolle. Das Siegel gehörte wahrscheinlich seinem Sohn Yeda’yah, der möglicherweise eine prominente Rolle im Königreich innehatte.
Die Frage, ob dieses Siegel tatsächlich Yeda’yah, dem Sohn von Asayahu, gehörte, bleibt jedoch offen. Während Wissenschaftler die Unsicherheit anerkennen, wirft der Fund faszinierende Möglichkeiten über die Beziehungen zwischen Archäologie und biblischer Geschichte auf. Die Inschrift „Gehört Yeda’yah (Sohn von) Asayahu“ entspricht den Arten von Siegeln, die mit hochrangigen Personen im judäischen Hof in Verbindung gebracht werden. Die genaue Identität des Siegelbesitzers wurde jedoch noch nicht endgültig bewiesen.
Neue archäologische Techniken haben unsere Fähigkeit, Artefakte aus der Antike zu entdecken und zu identifizieren, erheblich verbessert. Die kleine Größe und die fragile Natur von Tonsiegeln machten sie historisch schwer zu studieren. Mit modernen Innovationen wie der Reflectance Transformation Imaging (RTI) können Archäologen nun detaillierte Bilder dieser Artefakte aufnehmen, indem sie sie unter verschiedenen Lichtquellen fotografieren. Diese Technologie war entscheidend, um die Inschriften des Siegels zu untersuchen und sein Datum auf die Zeit des Ersten Tempels zu bestätigen.
„Aufgrund ihrer geringen Größe sind Tonsiegel schwer zu identifizieren“, sagte Zachi Dvira, ein Archäologe des TMSP. „In der Vergangenheit kamen die meisten Siegel vom Antiquitätenmarkt, aber da wir neue Techniken entwickelt haben, um große Mengen an Erde zu sichten, haben mehr Ausgrabungen begonnen, unsere Sichtungsdienste zu nutzen oder ihre eigene Sichtung durchzuführen. Jetzt gibt es vielleicht 10 oder 20 Mal mehr bekannte Siegel, die während kontrollierter archäologischer Arbeiten gefunden wurden als in der Vergangenheit.“ Diese technologischen Fortschritte verändern das Feld der Archäologie und ermöglichen es Forschern, Artefakte zu entdecken, die sonst möglicherweise übersehen worden wären.

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