TONGA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Hoffnung, dass Bitcoin als alternative Finanzierungsquelle in Krisenzeiten dienen könnte, wurde nach der Naturkatastrophe in Tonga auf die Probe gestellt. Im Januar 2022 traf ein verheerender Tsunami das Inselreich, ausgelöst durch den Ausbruch des Unterwasservulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai. Die Zerstörung der Infrastruktur und die Unterbrechung der Kommunikationsnetze stellten die Hilfsmaßnahmen vor enorme Herausforderungen.

Inmitten dieser Krise trat Lord Fusitu’a, ein ehemaliger tonganischer Abgeordneter und Bitcoin-Befürworter, mit der Idee hervor, Spenden über Bitcoin zu sammeln. Er richtete eine Bitcoin-Wallet ein, um Gelder für die Katastrophenhilfe zu erhalten. Die Blockchain-Technologie versprach Transparenz und Nachverfolgbarkeit, doch die Realität erwies sich als komplexer.
Die Kommunikationsinfrastruktur Tongas war schwer beschädigt, was die Nutzung traditioneller Finanzsysteme erschwerte. Bitcoin wurde als mögliche Lösung angesehen, um Gelder schnell und direkt zu transferieren. Doch die begrenzte Satellitenverbindung und die Unsicherheit über die Erreichbarkeit der Blockchain warfen Fragen auf. Trotz dieser Herausforderungen wurden über 421 Transaktionen insgesamt 0,55640009 BTC gesammelt, was damals etwa 47.380,32 USD entsprach.
Die Analyse der Blockchain-Daten zeigt, dass die gesammelten Bitcoin in mehrere Wallets transferiert wurden. Ein Großteil der Spenden, etwa 96%, wurde kurz nach der Katastrophe an eine andere Adresse weitergeleitet. Diese Transaktionen werfen Fragen zur Transparenz und zur tatsächlichen Verwendung der Gelder auf. Es bleibt unklar, ob die Spenden jemals die tonganische Regierung oder die betroffenen Gemeinden erreichten.
Die Blockchain-Technologie ermöglicht zwar die Nachverfolgung von Transaktionen, doch ohne zusätzliche Informationen über die Kontrolle der Wallets bleibt die endgültige Verwendung der Mittel ungewiss. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer besseren Integration von On-Chain-Transparenz und realer Verantwortlichkeit, insbesondere bei der Verwendung von Kryptowährungen für humanitäre Zwecke.
Die Untersuchung der Bitcoin-Spenden für Tonga verdeutlicht die Herausforderungen und Chancen der Blockchain-Technologie im Katastrophenmanagement. Während die Technologie eine beispiellose Transparenz bietet, zeigt der Fall Tonga, dass dies allein nicht ausreicht, um Vertrauen und Verantwortlichkeit zu gewährleisten. Die Frage, ob Bitcoin in Krisenzeiten eine verlässliche Alternative zu traditionellen Finanzsystemen darstellen kann, bleibt offen.
Die Diskussion über den Einsatz von Kryptowährungen in der Katastrophenhilfe wird weitergehen, da die Technologie sowohl Potenzial als auch Risiken birgt. Die Notwendigkeit, digitale Transaktionen mit realen Ergebnissen zu verbinden, ist entscheidend, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen und die Effektivität der Hilfe zu maximieren.

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