TORONTO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Das kanadische IT-Unternehmen Blackberry steht vor erheblichen Herausforderungen. Mit einem deutlichen Umsatzrückgang und einem sinkenden Aktienkurs sieht sich das Unternehmen gezwungen, seine Geschäftsstrategie zu überdenken.

Blackberry, einst ein Pionier im Smartphone-Markt, hat sich in den letzten Jahren auf Softwarelösungen für das Internet der Dinge und IT-Sicherheit spezialisiert. Trotz dieser Neuausrichtung kämpft das Unternehmen weiterhin mit finanziellen Schwierigkeiten. Im Finanzjahr 2025 verzeichnete Blackberry einen Umsatz von 535 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang von fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Prognosen für das laufende Jahr sind ebenfalls düster, mit einem erwarteten Umsatzrückgang auf 504 bis 534 Millionen Dollar.
Die Reaktion der Finanzmärkte auf diese Zahlen war entsprechend negativ. Die Blackberry-Aktie verlor nach der Bekanntgabe der Ergebnisse mehr als 20 Prozent ihres Wertes, bevor sie sich leicht erholte und mit einem Minus von über neun Prozent schloss. Dies ist besonders bemerkenswert, da es der erste Jahresbericht ist, für den der neue CEO John J. Giamatteo vollständig verantwortlich ist.
Blackberrys Geschäftsmodell basiert heute auf zwei Hauptsäulen: der QNX-Plattform für vernetzte Fahrzeuge und dem Bereich IT-Sicherheit. Während die QNX-Sparte ein Wachstum von knapp zehn Prozent auf 236 Millionen Dollar verzeichnen konnte, sieht es im Bereich IT-Sicherheit weniger rosig aus. Der Umsatz in diesem Segment fiel um vier Prozent auf 272,6 Millionen Dollar, was teilweise auf den Verkauf der Tochterfirma Cylance zurückzuführen ist.
Besonders stark betroffen sind die Lizenzeinnahmen, die um 90 Prozent auf 26,3 Millionen Dollar eingebrochen sind. Für das laufende Jahr erwartet Blackberry hier einen weiteren Rückgang auf rund 24 Millionen Dollar. Diese Entwicklung zeigt, dass das Unternehmen Schwierigkeiten hat, seine immateriellen Vermögenswerte effektiv zu monetarisieren.
Der Betriebsgewinn von Blackberry ist nahezu verschwunden. Von elf Millionen Dollar im Jahr 2024 sank er auf nur noch 0,8 Millionen Dollar im Jahr 2025. Auch die Gewinne aus Finanzanlagen fielen um fast 60 Prozent, was zu einem um mehr als 70 Prozent kleineren Vorsteuergewinn von 8,5 Millionen Dollar führte. Dennoch gibt es auch positive Aspekte: Der Jahresnettoverlust konnte von 130,2 auf 79 Millionen Dollar reduziert werden, was vor allem auf geringere Verluste aus nicht fortgeführten Konzernteilen zurückzuführen ist.
Ein Lichtblick ist der operative Cashflow, der sich von einem Minus von 3,5 Millionen Dollar im Jahr 2024 auf ein Plus von 16,5 Millionen Dollar im Jahr 2025 verbessert hat. Auch der Verkauf von Cylance trug dazu bei, die Geldreserven des Unternehmens um gut 100 Millionen auf fast 338 Millionen Dollar zu erhöhen.
Die Zukunft von Blackberry bleibt ungewiss. Während die QNX-Sparte Potenzial für weiteres Wachstum bietet, muss das Unternehmen seine Strategie im Bereich IT-Sicherheit und Lizenzierung überdenken, um langfristig erfolgreich zu sein. Die Herausforderungen sind groß, doch mit einer klaren Vision und gezielten Investitionen könnte Blackberry wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren.

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