ULM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Bosch, ein Gigant der deutschen Industrie, steht vor einer entscheidenden Phase seiner Unternehmensgeschichte. Der Konzern, der traditionell für seine mechanischen und elektronischen Produkte bekannt ist, versucht sich nun als Softwareunternehmen neu zu erfinden. Doch dieser Wandel ist mit erheblichen Herausforderungen verbunden.
Die Transformation von Bosch hin zu einem Softwareunternehmen ist ein ambitioniertes Unterfangen, das sowohl Chancen als auch Risiken birgt. In Ulm, wo Bosch eine Modellfabrik betreibt, zeigt sich das Potenzial der Digitalisierung: Roboter und Maschinen arbeiten nahtlos zusammen, gesteuert von nur einem Tablet. Diese Vision einer vernetzten Produktion ist der Hoffnungsträger des Unternehmens, das in seinen traditionellen Geschäftsfeldern kaum noch Wachstum verzeichnet.
Der Druck auf Bosch wächst, insbesondere durch die anhaltende Krise in der Automobilindustrie, die mehr als 60 Prozent des Umsatzes des Konzerns ausmacht. Die Gewinne sind eingebrochen, und das operative Ergebnis hat stark gelitten. In dieser Situation setzt Bosch auf Software als Rettungsanker, mit dem Ziel, bis 2030 sechs Milliarden Euro Umsatz in diesem Bereich zu erzielen. Doch konkrete Zahlen zur aktuellen Ausgangsbasis bleiben aus.
Die Strategie von Bosch, Software in alle Produkte zu integrieren, klingt vielversprechend. Vernetzte Bohrmaschinen und intelligente Öfen sollen digitale Mehrwerte bieten. Doch die entscheidende Frage bleibt, ob diese digitalen Innovationen auch wirtschaftlich erfolgreich sein werden oder ob sie lediglich als Spielereien enden. In den Kernmärkten, insbesondere im Automobilsektor, hinkt Bosch hinterher. Viele Kunden haben sich bereits für andere Anbieter entschieden.
Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zur digitalen Transformation ist die Unternehmenskultur von Bosch. Trotz der Bemühungen um einen Kulturwandel berichten Branchenpartner von internen Hürden und einer mangelnden Offenheit für externe Kooperationen. Während Wettbewerber aus China und Start-ups flexibel agieren, wirkt Bosch oft wie ein Labyrinth aus Zuständigkeiten.
Ein Lichtblick ist die Tochtergesellschaft Rexroth, die mit ihrer offenen Softwareplattform CtrlX zeigt, dass Bosch auch anders kann. Diese Plattform erlaubt die Integration von Fremdsoftware und externen Hardwarekomponenten, was in der Fabrikautomation neue Möglichkeiten eröffnet. Doch im Autogeschäft, dem wichtigsten Segment von Bosch, bleibt diese Offenheit die Ausnahme.
Die Frage, ob Bosch mit Vollgas gegen die Wand fährt oder den Wandel erfolgreich meistert, bleibt offen. Der Konzern verfügt über das notwendige Know-how und die Ressourcen, um die Transformation zu stemmen. Doch es fehlt an Klarheit und Fokussierung. Die Zeit drängt, denn die Konkurrenz schläft nicht. Wenn Bosch sich weiterhin in halbherzigen Digitalideen verliert, könnte die Softwarestrategie zum Bumerang werden.
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