ESSEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Chemikalienhändler Brenntag sieht sich in einem zunehmend schwierigen Geschäftsumfeld mit Herausforderungen konfrontiert und hat seine Jahresprognose entsprechend angepasst.

Der Chemikalienhändler Brenntag hat angesichts eines herausfordernden Marktumfelds seine Erwartungen für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Der Dax-Konzern strebt nun den unteren Bereich seiner im März ausgegebenen Gewinnprognose von 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro an. Dies bedeutet, dass der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (operatives Ebita) im schlechtesten Fall auf dem Niveau des Vorjahres verharren könnte.
Die Entscheidung folgt auf ein Quartal, das von geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt war. Diese Faktoren führten zu einem erhöhten Preisdruck und einer schwächeren Nachfrage, wie Unternehmenschef Christian Kohlpaintner erklärte. Trotz eines leichten Anstiegs des operativen Ebita um 1,8 Prozent auf 264,3 Millionen Euro und eines Umsatzwachstums von 1,7 Prozent auf 4,07 Milliarden Euro, blieben die Ergebnisse hinter den Erwartungen der Analysten zurück.
Ein weiterer Grund für den Gewinnrückgang ist das schlechtere Zinsergebnis, das auf eine höhere Verschuldung zurückzuführen ist. Brenntag hat zudem seine Pläne zur Entflechtung der Sparten Prozesschemikalien und Spezialchemikalien überarbeitet. Eine vollständige Trennung wird in der aktuellen Form nicht weiterverfolgt, was auf das schwierige Marktumfeld zurückzuführen ist.
Um den Herausforderungen zu begegnen, hat Brenntag seinen Sparkurs verschärft. Der Konzern plant, Ausgaben zu verschieben und Investitionen in IT und digitale Transformation über einen längeren Zeitraum zu strecken. Standortschließungen und der Abbau von Arbeitsplätzen sind ebenfalls Teil des Sparprogramms. Finanzchef Thomas Reisten betonte, dass das Unternehmen auf gutem Weg sei, bis 2027 jährlich 300 Millionen Euro einzusparen.
Brenntag ist international im Handel mit Industrie- und Spezialchemikalien tätig und kauft diese in großen Mengen bei Chemiekonzernen ein, um sie in kleineren Mengen weiterzuverkaufen. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren durch zahlreiche kleinere Übernahmen expandiert. Konjunkturabschwünge treffen Brenntag in der Regel weniger stark als Chemiekonzerne, da Kunden in solchen Zeiten vermehrt auf Händler zurückgreifen.
Die aktuellen Maßnahmen und Anpassungen zeigen, dass Brenntag sich auf ein langfristig schwieriges Marktumfeld einstellt. Die Einsparungen sollen dem Unternehmen helfen, seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein. Die Einmalkosten für die Umstrukturierungen wurden auf 250 Millionen Euro beziffert.

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