MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Broadcom hat mit der Übernahme von VMware einen bedeutenden Schritt unternommen, um sich als ernsthafte Alternative zu den dominierenden US-Cloud-Anbietern zu positionieren. Diese strategische Neuausrichtung zielt darauf ab, Unternehmen eine größere Datensouveränität zu bieten und gleichzeitig das Produktportfolio zu straffen.



Broadcom hat mit der Übernahme von VMware für 69 Milliarden Dollar einen bedeutenden Schritt unternommen, um sich als ernsthafte Alternative zu den dominierenden US-Cloud-Anbietern zu positionieren. Diese strategische Neuausrichtung zielt darauf ab, Unternehmen eine größere Datensouveränität zu bieten und gleichzeitig das Produktportfolio zu straffen. CEO Hock Tan hat das Angebot drastisch reduziert, um den Fokus auf Kunden zu legen, die ihre Daten nicht vollständig an Anbieter wie Amazon Web Services oder Microsoft übergeben möchten.

Nach der Übernahme im Jahr 2023 hat Broadcom die Anzahl der angebotenen Produkte von mehreren Tausend auf nur fünf Bundles reduziert. Diese Entscheidung stieß zunächst auf Widerstand bei Kunden, die steigende Kosten durch den Wechsel zu jährlichen Abonnements kritisierten. Tan bleibt jedoch überzeugt, dass eine Vereinfachung des Portfolios notwendig war, um Effizienz zu steigern. Er betont, dass 8.000 Produkte definitiv zu viel waren, während vier möglicherweise zu wenig sind.

Besonders in Europa sieht Tan großes Potenzial für VMware, da Unternehmen und Behörden zunehmend Wert auf Datenhoheit und Datenschutz legen. Strengere Datenschutzgesetze und regulatorische Eingriffe haben die Nachfrage nach „souveränen“ Datenzentren, die sensible Informationen lokal speichern, erheblich gesteigert. Tan sieht VMware als ernsthafte Alternative zur Public Cloud, insbesondere in Europa.

Trotz der Kritik an der neuen Lizenzpolitik, die zu einer Klage von AT&T führte und Vorwürfe über drastische Preiserhöhungen nach sich zog, hält Tan an der strategischen Neuausrichtung fest. Er sieht die Proteste als Einzelfälle und betont, dass viele Kunden vergessen, dass sie früher einmalige Lizenzgebühren bezahlt haben und die Kosten über Jahre amortisieren konnten.

Neben VMware setzt Broadcom auch auf seine Halbleitersparte, die durch maßgeschneiderte AI-Chips für Tech-Giganten wie Google und Meta massiv gewachsen ist. Dies hat die Marktkapitalisierung des Unternehmens erstmals über eine Billion Dollar getrieben. Tan signalisiert zudem Bereitschaft für weitere Übernahmen, sowohl im Chip- als auch im Softwarebereich.

Obwohl das 142-Milliarden-Dollar-Angebot für Qualcomm im Jahr 2017 von der Trump-Regierung blockiert wurde, blickt Broadcom weiterhin global. Tan betont, dass die USA nur ein Teil des Marktes sind und Broadcom weltweit agiert. Diese globale Perspektive könnte Broadcom helfen, sich in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt zu behaupten.

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Broadcoms Strategie: VMware als Alternative zu US-Cloud-Giganten
Broadcoms Strategie: VMware als Alternative zu US-Cloud-Giganten (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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