ROM / LONDON (IT BOLTWISE) – Claudio Descalzi, der CEO von Eni, verfolgt seit 2014 eine eigenständige Strategie, die auf Forschung, Risikobereitschaft und kontrollierter Transformation basiert. In einer Zeit, in der viele Ölkonzerne mit negativen Wahrnehmungen kämpfen, setzt Descalzi auf strukturelle Veränderungen in der Energiepolitik, anstatt populären Forderungen nachzugeben.
Claudio Descalzi, der seit 2014 an der Spitze von Eni steht, hat Italiens größten Energiekonzern durch zahlreiche Herausforderungen geführt. Seine Strategie basiert auf Unabhängigkeit und Innovation, wobei er sich nicht an Branchenkonventionen anpasst, sondern eigene Wege geht. Diese Herangehensweise hat Eni durch Ölpreisabstürze und geopolitische Krisen navigiert und gleichzeitig die Energiewende vorangetrieben.
Als Descalzi die Führung übernahm, war Eni stark von Öl- und Gasgeschäften abhängig. Doch der Preisverfall durch den Marktanteilskrieg zwischen Saudi-Arabien und den USA zwang das Unternehmen zur Neuausrichtung. Während viele Konkurrenten auf Fusionen und Kosteneinsparungen setzten, investierte Descalzi in Forschung und firmeneigene Technologien, insbesondere in den Bereichen Biokraftstoffe und CO₂-Speicherung.
Ein zentraler Bestandteil seiner Strategie war die Entwicklung proprietärer Lösungen, die Eni von der Konkurrenz abheben. Diese Technologien wurden in neue Geschäftseinheiten integriert, die auch für Investoren attraktiv sind. So konnte Eni eine Kopplung von zukunftsorientierter Technologie mit traditionellen Geschäftsbereichen schaffen, was sich als strategischer Befreiungsschlag erwies.
Descalzi kritisiert die in Europa verbreitete Rhetorik gegen Ölkonzerne als kontraproduktiv. Er fordert wirtschaftliche Realitätschecks, insbesondere hinsichtlich der Umsetzbarkeit von Energiewenden in Entwicklungsländern. Solange fossile Energien nachgefragt werden, sieht er deren Produktion als legitim an.
Seine Karriere, die ihn durch Länder wie Libyen und Nigeria führte, hat ihm gezeigt, dass viele Menschen keine Wahlmöglichkeiten haben. Diese Erfahrungen prägen seine Abneigung gegen leere politische Versprechen und Opportunismus. Auch technologisch bleibt Descalzi ein Realist: Trotz hoher Abschreibungsraten investiert Eni weiterhin in Exploration, um dort Chancen zu nutzen, wo andere nicht sind.
Rückschläge wie die Covid-Pandemie oder der Ukraine-Krieg haben seine Grundhaltung nicht erschüttert. Für Descalzi ist Wandel nur durch Disziplin, wissenschaftliche Tiefe und unternehmerischen Mut möglich. Er sieht Energiepolitik als Aufgabe, Strukturen zu verändern, auch wenn dies Zeit und Widerstandsfähigkeit erfordert.
Ob Descalzi Eni noch lange führen wird, bleibt offen. Er betont die Notwendigkeit von Kontinuität in instabilen Zeiten, erkennt jedoch an, dass niemand ewig bleibt. Seine Motivation, außerhalb des Mainstreams zu denken, bleibt jedoch ungebrochen.
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