MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Ransomware-Kampagne namens Codefinger hat es auf Amazon S3-Buckets abgesehen und nutzt dabei die serverseitige Verschlüsselung mit von Kunden bereitgestellten Schlüsseln (SSE-C).
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Die Bedrohung durch Ransomware hat eine neue Dimension erreicht, da die Codefinger-Ransomware gezielt Amazon S3-Buckets ins Visier nimmt. Diese Kampagne nutzt die serverseitige Verschlüsselung mit von Kunden bereitgestellten Schlüsseln (SSE-C) von Amazons AWS, um Daten zu verschlüsseln und Lösegeld zu erpressen. Besonders alarmierend ist, dass die Angreifer keine Schwachstellen in AWS ausnutzen, sondern reguläre Zugangsdaten verwenden, die im Darknet kursieren.
Die Methode der Angreifer stellt eine signifikante Weiterentwicklung der Ransomware-Fähigkeiten dar. Die verschlüsselten Daten sind ohne den spezifischen Schlüssel nicht wiederherstellbar, was die Opfer zur Zahlung des geforderten Lösegelds zwingt. AWS Cloudtrail protokolliert lediglich eine HMAC der Verschlüsselungskeys, was für eine forensische Analyse oder Wiederherstellung nicht ausreicht. Die Täter erhöhen den Druck, indem sie die Dateien zur Löschung innerhalb von sieben Tagen markieren.
Im Darknet sind zahlreiche kompromittierte AWS-Zugangsdaten zu finden. Laut Berichten wurden seit Jahresbeginn über 100 einzigartige, kompromittierte Kontoinformationen für Amazon AWS entdeckt. Insgesamt sind mehr als 18.000 Konten mit der URL “console.aws.amazon.com” verknüpft, über 126.000 mit “portal.aws.amazon.com” und mehr als 245.000 mit “signin.aws.amazon.com”. Diese Informationen stammen häufig von Infostealern oder Datastealern wie Lumma-Stealer und Redline.
Um sich vor solchen Angriffen zu schützen, empfiehlt es sich, die Nutzung von SSE-C mittels Richtlinien einzuschränken und AWS-Keys regelmäßig zu überprüfen. Nicht verwendete Schlüssel sollten gelöscht und aktive häufig rotiert werden. Die Aktivierung der erweiterten Protokollierung kann helfen, ungewöhnliche Aktivitäten wie Massenverschlüsselung oder Änderungen an Lebenszeit-Richtlinien aufzudecken. Der AWS-Support steht ebenfalls zur Verfügung, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren.
Die Bedrohung durch Ransomware entwickelt sich stetig weiter, und Unternehmen müssen wachsam bleiben, um ihre Daten zu schützen. Die Nutzung von AWS-Diensten erfordert besondere Vorsicht und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen, um den Verlust sensibler Daten zu verhindern. Die Codefinger-Ransomware zeigt, wie wichtig es ist, Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich zu verbessern und auf dem neuesten Stand zu halten.
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