LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass die Berichterstattung über COVID-19 in den USA zu einem Anstieg der anti-asiatischen Stimmung geführt hat, insbesondere unter Anhängern von Donald Trump.

Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur gesundheitliche und wirtschaftliche Auswirkungen, sondern auch soziale und politische. Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in American Politics Research, zeigt, dass die Berichterstattung über die Pandemie in den USA zu einer Verschlechterung der Einstellung gegenüber Asiaten geführt hat. Besonders betroffen waren Anhänger des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, was auf die Rolle parteipolitischer Signale und pandemiebezogener Rhetorik hinweist.
Die Forscher untersuchten, ob die Pandemie die Bewertung von Asiaten durch Amerikaner beeinflusst hat. Diese Frage entstand aus der Sorge, dass die Pandemie, die ihren Ursprung in China hat, zu verstärkten Vorurteilen und Sündenbockdenken gegenüber Asiaten in den USA führen könnte. Öffentliche Figuren, darunter Präsident Trump, hatten wiederholt Begriffe wie “China-Virus” verwendet, was negative Assoziationen zwischen der Pandemie und Menschen asiatischer Abstammung verstärken könnte.
Die Studie nutzte Daten aus den Nationscape-Umfragen, die von Juli 2019 bis Februar 2021 durchgeführt wurden. Diese Umfragen umfassten über 500.000 Befragte und ermöglichten es den Forschern, die Einstellungen der Amerikaner im Zeitverlauf zu verfolgen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Gunstbewertung von Asiaten sank, als die Zahl der COVID-19-Todesfälle stieg und die Medienberichterstattung zunahm.
Besonders auffällig war, dass die negativen Auswirkungen der COVID-19-Berichterstattung auf die asiatische Gunstbewertung bei Trump-Anhängern stärker ausgeprägt waren. Diese Gruppe zeigte eine stärkere Abnahme der Gunstbewertung von Asiaten, was darauf hindeutet, dass sie empfänglicher für eine Rhetorik waren, die die Pandemie mit China und damit auch mit Asiaten im Allgemeinen in Verbindung brachte.
Die Studie beleuchtet auch Unterschiede zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen. So hatten die Berichterstattung über COVID-19 und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Gunstbewertung von Asiaten bei schwarzen und hispanischen Befragten den stärksten Effekt. Diese Gruppen litten stärker unter den negativen Folgen der Pandemie, was ihre Sensibilität gegenüber den COVID-Variablen erhöhte.
Zusätzlich zu den sozialen Auswirkungen untersuchten die Forscher auch wirtschaftliche Konsequenzen. Eine weitere Studie, veröffentlicht in Social Science Quarterly, fand heraus, dass die Pandemie die Einstellung der Amerikaner zum Handel mit China beeinflusste. Mit steigenden COVID-19-Todeszahlen und intensiverer Berichterstattung stieg die Unterstützung für Zölle auf chinesische Waren, insbesondere unter Trump-Anhängern.
Diese Studien verdeutlichen einen psychologischen Prozess, bei dem Amerikaner, insbesondere Trump-Anhänger, die Schuld und Angst vor COVID-19 auf China und in der Folge auf Asiaten im Allgemeinen übertrugen. Dies entspricht bekannten Mustern des Sündenbockdenkens, bei dem Mitglieder einer als “anders” wahrgenommenen Gruppe für negative Ereignisse verantwortlich gemacht werden, auch wenn sie keine direkte Rolle dabei gespielt haben.

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