BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland schreitet voran, doch Datenschutzbedenken werfen einen Schatten auf diesen Fortschritt. Die Bundes-Datenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider hat dringende Verbesserungen beim Schutz sensibler Gesundheitsdaten angemahnt.
Die elektronische Patientenakte (ePA) soll die Gesundheitsversorgung in Deutschland revolutionieren, indem sie den Zugang zu medizinischen Informationen erleichtert. Doch während die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranschreitet, warnen Experten vor erheblichen Datenschutzrisiken. Die Bundes-Datenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider fordert mehr Kontrollmöglichkeiten für Patienten, um den Zugriff auf ihre Daten besser steuern zu können.
Aktuell sind die Einstellungen zur Datenfreigabe in der ePA nicht granular genug, was bedeutet, dass Patienten nicht detailliert festlegen können, welcher Arzt auf welche Informationen zugreifen darf. Ursprünglich war vorgesehen, dass Patienten für jedes Dokument individuell entscheiden können, wer es einsehen darf. Diese Möglichkeit wurde jedoch eingeschränkt, was zu Kritik von Seiten der Deutschen Stiftung Patientenschutz geführt hat.
Die Stiftung warnt davor, dass medizinische Fachleute, die nicht direkt in die Behandlung involviert sind, Zugang zu sensiblen Informationen wie psychotherapeutischen Behandlungen erhalten könnten. Dies stellt ein erhebliches Risiko für die Privatsphäre der Patienten dar und könnte das Vertrauen in die ePA untergraben.
Specht-Riemenschneider empfiehlt, die Vorschläge der EU zur feinteiligeren Verwaltung von Gesundheitsdaten zu berücksichtigen. Diese Vorschläge zielen darauf ab, den Datenschutz proaktiv zu gestalten, anstatt reaktiv auf Probleme zu reagieren. Sollte Deutschland diese Empfehlungen nicht umsetzen, könnte es gezwungen sein, kurzfristig technische Anpassungen vorzunehmen, was als suboptimal angesehen wird.
Der Datenschutz im Gesundheitswesen ist ein komplexes Thema, das nicht nur technische, sondern auch rechtliche und ethische Aspekte umfasst. Die Einführung der ePA bietet die Chance, die Gesundheitsversorgung zu verbessern, aber nur, wenn die Privatsphäre der Patienten gewahrt bleibt. Experten betonen, dass ein proaktiver Ansatz notwendig ist, um die Sicherheit der Gesundheitsdaten zu gewährleisten und das Vertrauen der Patienten zu gewinnen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Balance zwischen Fortschritt und Datenschutz eine der größten Herausforderungen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens darstellt. Die Diskussion um die ePA verdeutlicht, dass technologische Innovationen immer auch mit einem verantwortungsvollen Umgang mit Daten einhergehen müssen.
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