WIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die anhaltenden Konflikte in der Ukraine scheinen kein Ende zu nehmen. Ein deutscher Militärexperte hat kürzlich seine Einschätzung zu den geopolitischen Spannungen und den möglichen Entwicklungen in der Region abgegeben.
Die anhaltenden Spannungen in der Ukraine werfen weiterhin Schatten auf die europäische Sicherheitslage. Marcus Matthias Keupp, ein deutscher Militärexperte, äußerte sich kürzlich in einem Interview mit der Wiener Zeitung Kurier zu den Aussichten auf Frieden in der Region. Seiner Meinung nach ist die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Endes der Feindseligkeiten gering, selbst wenn der russische Präsident Wladimir Putin nicht mehr an der Macht wäre. Keupp betont, dass Putin nur einer von vielen Vertretern eines autoritären, militanten und nationalistischen Regimes sei. Diese Einschätzung deutet darauf hin, dass die russische Aggression auch ohne Putin fortbestehen könnte, wenn auch auf einem niedrigeren Niveau. Keupp beschreibt die Situation als eine ‘ewig blutige Grenze’, die Europa weiterhin belasten wird. Er warnt davor, dass Moskau weiterhin versuchen wird, Einfluss in europäischen Ländern zu gewinnen. Besonders besorgniserregend ist seine Einschätzung, dass Russland bereits die Unterstützung der Regierungen in Ungarn und der Slowakei gewonnen hat und ähnliche Ziele in Österreich und Deutschland verfolgt. Keupp prognostiziert, dass Russland versuchen wird, sowohl linke als auch rechte radikale Mehrheiten zu schaffen, um Parteien an die Macht zu bringen, die seine Ansichten teilen und seine Agenda unterstützen. In Bezug auf die europäische Verteidigungsstrategie äußerte sich Keupp skeptisch gegenüber den Aufrüstungsbemühungen der Europäischen Union. Er betonte, dass es einen Unterschied zwischen der Verfügbarkeit von finanziellen Mitteln und der Bereitschaft gebe, diese auch einzusetzen. ‘Man kann eine Pistole kaufen, aber man muss auch bereit sein, sie abzufeuern’, so Keupp. Er fordert eine Maximierung der Waffenlieferungen an die Ukraine, um Frieden zu erreichen. Diese Einschätzung unterstreicht die Komplexität der geopolitischen Lage in Europa und die Herausforderungen, die mit der Sicherung des Friedens in der Region verbunden sind.
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