LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Sicherheit von Antidepressiva während der Schwangerschaft hat in den letzten Jahrzehnten immer wieder Wellen geschlagen. Nun steht eine mögliche Verschärfung der Warnhinweise im Raum, die von einem Expertengremium der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) diskutiert wird.

Die Sicherheit von Antidepressiva während der Schwangerschaft ist seit der Einführung von Prozac vor fast vier Jahrzehnten ein umstrittenes Thema. Trotz der Bedenken über mögliche Geburtsfehler herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass das Risiko einer unbehandelten Depression bei Müttern oft schwerer wiegt. Doch unter der Leitung von Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. wird innerhalb des US-Gesundheitsministeriums ein Kurswechsel angestrebt, der die Verschreibung von Psychopharmaka reduzieren soll.

Bei einer kürzlich von der FDA einberufenen Expertenrunde wurde die Sicherheit von Antidepressiva während der Schwangerschaft diskutiert. Etwa die Hälfte der Experten sprach sich für deutlichere Warnhinweise bezüglich der Risiken für den Fötus aus. Andrew Nixon, ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, äußerte sich nicht dazu, ob ein sogenannter Black-Box-Warnhinweis für selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) in der Schwangerschaft geplant sei.

FDA-Kommissar Dr. Marty Makary betonte in seinen einleitenden Worten, dass viele Frauen sich der Risiken nicht bewusst seien. Er wies darauf hin, dass etwa 5 Prozent der schwangeren Frauen in den USA Antidepressiva einnehmen. Serotonin könnte eine entscheidende Rolle bei der Organentwicklung eines Babys im Mutterleib spielen, so Dr. Makary. Studien hätten gezeigt, dass SSRI mit postpartalen Blutungen, pulmonaler Hypertonie und kognitiven Auswirkungen beim Baby sowie mit Herzfehlern in Verbindung gebracht werden.

Einige Experten kritisierten die Zusammensetzung des Panels als unausgewogen, da prominente Kritiker von Antidepressiva stärker vertreten waren als jene, die schwer kranke Patienten behandeln. Dr. Nancy Byatt, eine perinatale Psychiaterin, äußerte größere Sorgen über die Risiken unbehandelter Erkrankungen als über die Risiken der Medikation. Langjährige Studien an Hunderttausenden von Frauen hätten gezeigt, dass Antidepressiva keine wesentlichen Schäden am sich entwickelnden Fötus verursachen.

Dr. Adam Urato, Leiter der Abteilung für mütterliche und fetale Medizin am MetroWest Medical Center, forderte stärkere Warnhinweise von der FDA. Er betonte, dass es in der Menschheitsgeschichte noch nie zuvor eine chemische Veränderung von sich entwickelnden Babys in diesem Ausmaß gegeben habe, insbesondere des fetalen Gehirns, ohne eine öffentliche Warnung.

Dr. Josef Witt-Doerring, Gründer einer Klinik, die Patienten beim Absetzen von Psychopharmaka unterstützt, berichtete, dass viele Frauen, die Antidepressiva einnehmen, sich an ihn wenden, wenn sie eine Familie gründen möchten. Sie seien oft schockiert über die Risiken, von denen sie zuvor nichts gehört hätten.

Die Diskussion um die Sicherheit von Antidepressiva während der Schwangerschaft wird voraussichtlich weitergehen, da die FDA ihre Position überdenkt und möglicherweise neue Richtlinien einführt. Die Debatte könnte auch eine breitere Bewegung anheizen, die den zunehmenden Einsatz von Psychopharmaka kritisch hinterfragt.

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Debatte um Warnhinweise für Antidepressiva in der Schwangerschaft
Debatte um Warnhinweise für Antidepressiva in der Schwangerschaft (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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