BILBAO / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein internationales Forscherteam hat einen bedeutenden Fortschritt in der Neurowissenschaft erzielt, indem es eine KI-gestützte Methode zur Verjüngung von Gehirnzellen entwickelt hat.
Die Alterung der Weltbevölkerung stellt eine zunehmende Herausforderung für die Gesundheitssysteme weltweit dar. Insbesondere neurodegenerative Erkrankungen nehmen zu, da immer mehr Menschen ein höheres Alter erreichen. In diesem Kontext hat ein Forscherteam aus Spanien und Luxemburg einen innovativen Ansatz entwickelt, um das biologische Alter von Gehirnzellen zu messen und potenzielle Verjüngungsmaßnahmen zu identifizieren.
Im Zentrum dieser Forschung steht die Entwicklung einer sogenannten „Aging Clock“, einer computergestützten Methode, die das biologische Alter von Gehirnzellen anhand von Genexpressionsdaten vorhersagen kann. Diese Methode ermöglicht es, den Unterschied zwischen dem chronologischen und dem biologischen Alter zu bestimmen, was entscheidend für das Verständnis der Alterungsprozesse auf zellulärer Ebene ist.
Die Wissenschaftler nutzten maschinelles Lernen, um die Alterungsuhr zu trainieren. Dabei wurden Daten von gesunden Personen im Alter von 20 bis 97 Jahren analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass die biologische Alterung der Gehirnzellen bei Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen beschleunigt ist, was die Theorie unterstützt, dass solche Erkrankungen eine Form der beschleunigten Alterung darstellen.
Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Forschung ist die Identifizierung von 453 chemischen Verbindungen, die das biologische Alter von Gehirnzellen potenziell zurücksetzen können. Einige dieser Verbindungen sind bereits bekannt dafür, die Lebensspanne in Tiermodellen zu verlängern, während andere noch nicht in diesem Kontext untersucht wurden. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Therapien gegen neurodegenerative Erkrankungen.
In ersten Tierversuchen zeigten ältere Mäuse, die mit ausgewählten Verbindungen behandelt wurden, eine Verbesserung des Verhaltens und der kognitiven Fähigkeiten. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verbindungen nicht nur auf molekularer Ebene wirken, sondern auch funktionelle Verbesserungen bewirken können.
Die Forscher betonen, dass die Validierung der identifizierten Verbindungen in verschiedenen biologischen Systemen notwendig ist, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Dennoch bietet diese Forschung eine vielversprechende Grundlage für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze zur Förderung der Gehirngesundheit im Alter.
Insgesamt zeigt diese Studie, dass die Kombination aus maschinellem Lernen und biologischer Forschung neue Wege eröffnen kann, um die Herausforderungen der alternden Bevölkerung anzugehen. Die Möglichkeit, das biologische Alter von Gehirnzellen zu beeinflussen, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung und Prävention von neurodegenerativen Erkrankungen haben.
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