BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Wehrpflicht in Deutschland spaltet die Regierungskoalition. Während die SPD auf freiwilligen Militärdienst setzt, drängen CDU und CSU auf eine schnellere Reaktion angesichts der Sicherheitslage.

Die Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland sorgt für Spannungen innerhalb der Regierungskoalition. Bundeskanzler Friedrich Merz von der CDU strebt an, die Bundeswehr zur stärksten Armee Europas auszubauen, was eine erhebliche Aufstockung der Truppenstärke erfordert. Derzeit zählt die Bundeswehr 183.000 Soldaten, doch um den NATO-Vorgaben gerecht zu werden, müssten weitere 60.000 hinzugefügt werden. Die SPD hingegen setzt auf einen freiwilligen Militärdienst, um die benötigten Kräfte zu gewinnen.
Der von Verteidigungsminister Boris Pistorius vorgeschlagene Gesetzentwurf zielt darauf ab, den freiwilligen Militärdienst bis 2026 attraktiver zu gestalten, ohne die Wehrpflicht wieder einzuführen, die 2011 ausgesetzt wurde. Pistorius ist überzeugt, dass ein attraktives Modell genügend junge Menschen anziehen wird, um die Lücken zu füllen. Geplant sind unter anderem Gehaltserhöhungen und modernisierte Ausbildungskurse, die Themen wie Drohnenbetrieb und Sprachkurse umfassen.
Innerhalb der CDU und CSU gibt es jedoch Bedenken, dass freiwillige Maßnahmen nicht ausreichen könnten, um die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Kritiker wie Norbert Röttgen bemängeln, dass der Gesetzentwurf keine konkreten Zahlen oder Fristen enthält, um die Ziele der NATO zu erreichen. Diese Unsicherheiten führen zu Forderungen nach einer klaren Strategie und einem festen Zeitplan.
Ein umstrittener Punkt des Entwurfs ist die Einführung eines Fragebogens, den alle 18-jährigen Männer ausfüllen müssen, um ihre Bereitschaft zum Dienst in der Bundeswehr zu prüfen. Frauen werden ermutigt, dies freiwillig zu tun. Diese Maßnahme erinnert an das schwedische Modell, wo der Fragebogen als Grundlage für die Auswahl von Wehrpflichtigen dient, wenn die freiwilligen Bewerbungen nicht ausreichen.
Die SPD lehnt eine Rückkehr zur Wehrpflicht vor den nächsten Wahlen 2029 ab, während CDU und CSU auf eine schnellere Umsetzung drängen. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Russland wird die Notwendigkeit einer starken Verteidigungspolitik betont. Sollte die freiwillige Lösung nicht den gewünschten Erfolg bringen, könnte die Wehrpflicht mit Zustimmung des Bundestages schnell wieder eingeführt werden.

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