HAMBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Der dänische Hörgerätehersteller Demant hat kürzlich den deutschen Filialisten Kind übernommen, was einen bedeutenden Schritt in der Konsolidierung des globalen Hörgerätemarktes darstellt.

Die Übernahme von Kind durch Demant markiert einen weiteren Meilenstein in der Konsolidierung des globalen Hörgerätemarktes. Mit einem Kaufpreis von 700 Millionen Euro zieht sich ein weiteres deutsches Familienunternehmen aus dem internationalen Wettbewerb zurück. Diese Entscheidung, die zunächst überraschend erschien, folgt einer klaren Marktlogik: Der zunehmende Druck durch große, börsennotierte Konzerne lässt Mittelständlern wie Kind kaum Spielraum.
Alexander Kind, der bisherige Eigentümer, hatte noch 2017 einen Verkauf kategorisch ausgeschlossen. Doch die Marktentwicklung zwang ihn zu einem Umdenken. Während Kind einen Umsatz von etwa 300 Millionen Euro erzielt, erwirtschaftet der Weltmarktführer Sonova aus der Schweiz rund 4,1 Milliarden Euro. Demant selbst kommt auf 2,6 Milliarden Euro, mit steigender Tendenz.
In Deutschland war Kind bisher ein führender Akteur mit rund 600 Filialen, nur übertroffen von Geers, das seit 2018 zu Sonova gehört. Der Markt ist stark fragmentiert, da zwei Drittel der 7.500 Standorte auf kleinere, unabhängige Akustiker entfallen. Dennoch schreitet die Konsolidierung voran, und Demant wird durch die Übernahme von Kind seine Präsenz in Deutschland massiv ausbauen.
Der Hörgerätemarkt profitiert stark vom demografischen Wandel. Weltweit wächst der Markt jährlich um sechs bis acht Prozent. Premium-Hörgeräte treiben die Preise in die Höhe, da viele Deutsche bereit sind, über 1.500 Euro für Komfortfunktionen zu zahlen, während Krankenkassen meist nur die Basisversorgung abdecken.
Technologische Fortschritte treiben die Entwicklungskosten in die Höhe. Moderne Hörgeräte sind multifunktionale Assistenzsysteme, die künstliche Intelligenz, Sensorik und Bluetooth-Schnittstellen integrieren. Die großen Hersteller investieren erhebliche Summen in Forschung und Entwicklung, was für Mittelständler wie Kind langfristig kaum finanzierbar ist.
Trotz der hohen Entwicklungsaufwendungen bleibt das Geschäft profitabel. Die operativen Margen von Sonova und Demant liegen bei über 20 Prozent. Die Krankenkassen bieten Planungssicherheit, und der Wunsch nach Premium-Funktionen schafft margenstarke Zusatzerlöse.
In Deutschland gibt es noch erhebliches Wachstumspotenzial. Rund elf Prozent der Bevölkerung leben mit einer relevanten Hörminderung, doch fast ein Drittel der Betroffenen lässt sich bislang nicht versorgen. Demant und Kind sehen hier eine große Chance, die Versorgungslücke zu schließen und den Absatz weiter zu steigern.

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