LONDON (IT BOLTWISE) – Die Demokratisierung des Weltraums ist ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, da immer mehr Länder und Organisationen in die Raumfahrt investieren. Diese Entwicklung bringt nicht nur neue Akteure ins Spiel, sondern wirft auch Fragen zur Nachhaltigkeit und Souveränität auf.
Die Ankündigung von S. Somanath, dem Vorsitzenden der Indian Space Research Organization, dass Indien im August 2023 den Mond erreicht hat, markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt. Diese Errungenschaft ist nicht nur ein wissenschaftlicher, sondern auch ein kultureller Erfolg, der die wachsende Bedeutung der Raumfahrt für Länder wie Indien und Israel unterstreicht, die in den 1960er und 1970er Jahren nicht zu den technischen Hauptakteuren gehörten.
In den letzten Jahren haben viele Länder, darunter auch mehrere afrikanische Nationen, neue Raumfahrtprogramme ins Leben gerufen. Diese Entwicklung wird oft als Demokratisierung des Weltraums gefeiert, da sie die Hoffnung weckt, dass der Weltraum für eine vielfältigere Gruppe von Teilnehmern zugänglicher wird. Während große Akteure wie die USA, die Europäische Union und China den Weltraum lange Zeit als Ort für kommerzielle und militärische Unternehmungen dominierten, könnten neue Akteure andere Ziele verfolgen und so die Wahrnehmung des Weltraums verändern.
Die Einbeziehung nicht-traditioneller Akteure und indigener Völker in die Raumfahrtindustrie ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass der Weltraum nicht nur von wenigen Mächtigen kontrolliert wird. In einem im Mai 2025 veröffentlichten Artikel in der Zeitschrift Nature wird auf die Schwierigkeiten und die Bedeutung der Inklusion in der Raumfahrt eingegangen. Die ungleiche Verteilung der Ressourcen zwischen etablierten und neuen Raumfahrtagenturen bleibt jedoch eine Herausforderung.
Die USA und China erhalten deutlich mehr finanzielle Mittel für ihre Raumfahrtprogramme als andere Länder. Dies ermöglicht es ihnen, Standards für Satellitensysteme, Landeplätze und Ressourcengewinnung zu setzen, die andere möglicherweise übernehmen müssen. Der Besitz eines Satelliten wird oft als Zeichen geopolitischer Macht angesehen, doch die Realität zeigt, dass selbst erfolgreiche Raumfahrtmissionen die internationalen Beziehungen belasten können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Schutz der Umwelt und die Berücksichtigung indigener Perspektiven. Der Bau von Infrastrukturen für Raketenstarts erfordert oft abgelegene Gebiete, die häufig auf indigenem Land liegen. Dies führt zu Landstreitigkeiten, wie sie beispielsweise in Westaustralien zu beobachten sind. Die Einbeziehung indigener Ansprüche und Perspektiven kann dazu beitragen, die Umwelt sowohl auf der Erde als auch im Weltraum zu schützen.
Die zunehmende Zahl von Akteuren im Weltraum erschwert den Schutz der Umwelt. Selbst mit den besten Absichten ist es schwierig, einheitliche Standards für die Nutzung von Weltraumressourcen durchzusetzen. Die Begrenzung der Anzahl von Satelliten könnte helfen, Weltraummüll zu vermeiden und den klaren Blick auf den Nachthimmel zu bewahren, steht jedoch im Widerspruch zu den Bemühungen, den Internetzugang weltweit auszubauen.
Die Frage, warum wir den Weltraum erkunden, ist von zentraler Bedeutung. Eine schnelle und inklusive Demokratisierung des Weltraums könnte mehr Akteuren den Zugang ermöglichen, während ein konservativerer Ansatz die Beteiligung auf wenige große Akteure beschränken würde. Letztendlich ist es wichtig, eine Vielfalt von Meinungen und Perspektiven einzubeziehen, um produktive Wege für die Zukunft der Raumfahrt zu finden.

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