LONDON (IT BOLTWISE) – Ein kürzlich entdeckter Designfehler in Windows-Systemen hat erhebliche Sicherheitsbedenken in Unternehmensnetzwerken ausgelöst. Diese Schwachstelle ermöglicht es normalen Benutzern und potenziell auch Malware, die von Administratoren festgelegten Gruppenrichtlinien zu umgehen.
Ein Designproblem in Windows-Systemen hat zu einer Sicherheitslücke geführt, die es normalen Benutzern und Malware ermöglicht, die von Administratoren festgelegten Gruppenrichtlinien zu umgehen. Diese Schwachstelle betrifft vor allem Unternehmensnetzwerke, in denen Gruppenrichtlinien zur Durchsetzung von Sicherheitsvorgaben genutzt werden.
Der deutsche Sicherheitsexperte Stefan Kanthak entdeckte, dass durch einen groben Designfehler Benutzer mit Standardzugriffsrechten in der Lage sind, die benutzerbezogenen Gruppenrichtlinien zu deaktivieren. Dies geschieht durch die Manipulation der Datei NTuser.dat im Benutzerprofil, die durch eine manipulierte Version ersetzt werden kann.
Gruppenrichtlinien sind ein zentrales Werkzeug für Administratoren, um Sicherheitsvorgaben auf Windows-Systemen durchzusetzen. Diese werden in der Registry gespeichert und sollen eigentlich vor unautorisierten Änderungen geschützt sein. Doch durch die Nutzung der Datei Offreg.dll, die seit Windows 7 Teil des Betriebssystems ist, können Benutzer die Registry-Struktur außerhalb der aktiven Systemregistrierung ändern.
Kanthak entwickelte ein Programm namens gpoffreg.com, das die Registrierungseinträge eines Benutzers kopiert und unter %USERPROFILE%ntuser.man speichert. Dadurch werden die vom Administrator gesetzten Einschränkungen umgangen, was die Sicherheitsvorgaben faktisch außer Kraft setzt.
Microsoft hat auf die Meldung von Kanthak reagiert, indem sie argumentierten, dass die Fähigkeit eines Benutzers, in den HKCU-Hive zu schreiben, keine Sicherheitsgrenze verletze, da der gesamte Hive Eigentum des lokalen Benutzers sei. Diese Argumentation hat jedoch in der IT-Community für Diskussionen gesorgt, da die Implikationen für Unternehmensumgebungen erheblich sind.
Besonders betroffen sind benutzerbezogene Gruppenrichtlinien, die häufig zur Härtung von Office-Anwendungen eingesetzt werden. Experten wie Mark Heitbrink warnen, dass die Annahme, Gruppenrichtlinien seien sicher vor Benutzereingriffen, durch diesen Designfehler erschüttert wird.
Unternehmen, die auf Active-Directory-Domänenkonten setzen, sind ebenfalls betroffen, während Systeme, die durch Microsofts Cloud-Endgeräte-Management-Lösung Intune verwaltet werden, nicht betroffen sind. Administratoren sollten die Auswirkungen dieser Schwachstelle auf ihre IT-Landschaft sorgfältig prüfen und geeignete Maßnahmen ergreifen.
Stefan Kanthak hat die Problematik öffentlich gemacht und Vorschläge zur Härtung der Systeme veröffentlicht. Unternehmen sollten diese Maßnahmen individuell prüfen, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.

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