BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die deutsche Automobilindustrie steht vor einer ernsthaften Herausforderung: Ein erheblicher Teil der mittelständischen Zulieferer plant, Investitionen zu streichen oder ins Ausland zu verlagern. Diese Entwicklung könnte die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im Bereich der Elektromobilität nachhaltig beeinträchtigen.

Die deutsche Automobilindustrie, einst ein globaler Vorreiter, sieht sich derzeit mit einer besorgniserregenden Entwicklung konfrontiert. Eine aktuelle Umfrage des Verbands der Automobilindustrie (VDA) zeigt, dass 76 Prozent der mittelständischen Zulieferbetriebe planen, Investitionen zu verschieben, ins Ausland zu verlagern oder gar vollständig zu streichen. Diese Entscheidung wird maßgeblich durch enttäuschende Absatzprognosen in Europa und hohe Produktionskosten beeinflusst.
Die Umfrage, die 136 Unternehmen umfasst, offenbart, dass jeder fünfte Betrieb plant, Investitionen komplett zu streichen. Dies stellt einen Anstieg von sechs Prozentpunkten im Vergleich zu den Zahlen vom Februar dar. Die Hauptgründe für diese drastischen Maßnahmen sind enttäuschende Absatzerwartungen, die 58 Prozent der Befragten als hemmend für ihre Investitionsbereitschaft angeben. Hinzu kommen hohe Produktionskosten und verschärfte Finanzierungsbedingungen.
Fast 70 Prozent der Unternehmen berichten von einer restriktiveren Kreditvergabe durch ihre Hausbanken, was auf wachsende Kapitalengpässe im Mittelstand hindeutet. Diese Entwicklung ist alarmierend, wie VDA-Präsidentin Hildegard Müller betont. Sie verweist auf geopolitische Risiken, die US-Zollpolitik und strukturelle Standortnachteile in Deutschland als zusätzliche Belastungen.
Der internationale Wettbewerbsdruck, insbesondere durch chinesische Anbieter, verschärft sich spürbar. Während im Februar noch 29 Prozent der Unternehmen Investitionsverlagerungen ins Ausland planten, sind es aktuell 24 Prozent. Der Anteil derjenigen, die Investitionen vollständig streichen, wächst hingegen, was ein schlechtes Zeichen für die Innovationskraft am Standort Deutschland ist.
Der Transformationsdruck in Richtung Elektromobilität bleibt hoch, doch vielen Mittelständlern fehlt die Perspektive. 42 Prozent der Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als schlecht, und nur ein Drittel erwartet eine Besserung im kommenden Jahr. Rund 26 Prozent rechnen sogar mit einer weiteren Verschlechterung, was die strukturelle Schwächung der automobilen Wertschöpfungskette im Inland weiter vorantreiben könnte.
Die deutsche Automobilindustrie steht somit an einem Scheideweg. Ohne gezielte politische Maßnahmen und Unterstützung droht sie, im globalen Rennen um die Elektromobilität den Anschluss zu verlieren. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für eine wettbewerbsfähige Zukunft zu stellen.

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