BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Deutsche Bahn steht erneut im Rampenlicht, jedoch nicht aus den erhofften Gründen. Der ambitionierte Plan zur Modernisierung des deutschen Schienennetzes, der ursprünglich bis 2031 abgeschlossen sein sollte, wird nun voraussichtlich erst 2035 realisiert. Diese Verzögerung wirft nicht nur Fragen zur Effizienz des Unternehmens auf, sondern auch zur Zukunft der deutschen Verkehrsinfrastruktur insgesamt.
Die Deutsche Bahn, bekannt für ihre chronische Unpünktlichkeit, sieht sich nun mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert: Die umfassende Sanierung des Schienennetzes wird sich um mindestens vier Jahre verzögern. Ursprünglich war geplant, das Netz bis 2031 zu modernisieren, doch nun wird frühestens 2035 als realistisches Ziel genannt. Diese Verzögerung ist mehr als nur ein technisches Problem; sie wirft ein Schlaglicht auf die strukturellen Defizite innerhalb des Unternehmens und der deutschen Verkehrspolitik.
Besonders betroffen von den Verzögerungen sind stark frequentierte Strecken wie Frankfurt–Heidelberg und Aachen–Köln. Diese Strecken sind nicht nur für den Personenverkehr, sondern auch für den Gütertransport von entscheidender Bedeutung. Die Deutsche Bahn spricht von einem “angepassten Vorschlag zur Streckung der Sanierungen”, was intern als Eingeständnis gewertet wird, dass die ursprünglichen Pläne zu ambitioniert und unzureichend vorbereitet waren.
Ein Beispiel für die praktischen Auswirkungen dieser Verzögerungen ist die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Diese Strecke sollte als Pilotprojekt für die Sanierung dienen, doch auch hier wackelt der Zeitplan. Stefan K., ein Güterzugführer aus Mainz, beschreibt die Situation als chaotisch und unvorhersehbar, was zu einem Verlust von Zeit, Vertrauen und Kunden führt.
Die Deutsche Bahn plant, mehr als 40 überlastete Hauptachsen grundlegend zu modernisieren, was teilweise komplette Streckensperrungen und eine umfassende Digitalisierung umfasst. Der Gedanke dahinter ist, lieber einmal groß zu sanieren, als ständig notdürftig zu flicken. Doch die Koordination mit dem Güter- und Regionalverkehr stockt, was zu weiteren Verzögerungen führt.
Kritik kommt von vielen Seiten, darunter Verkehrsverbände und politische Parteien. Die Union sieht in den Verzögerungen eine Abkehr vom Koalitionsvertrag, der eine stringente Umsetzung bis Anfang der 2030er Jahre vorsah. Die Infrastrukturtochter DB InfraGo versucht, die Wogen zu glätten, indem sie betont, dass es sich bisher nur um Vorschläge handelt und man Rückmeldungen aus der Branche sammelt.
Hinter dem Desaster steckt ein altes strukturelles Problem: Das deutsche Bahnnetz ist seit Jahren an der Belastungsgrenze. Täglich rollen mehr Züge über veraltete Trassen als in jedem anderen europäischen Land. Jahrzehntelang wurde zu wenig in die Instandhaltung investiert, was nun zu explodierenden Baukosten und einem Fachkräftemangel führt.
Die Frage bleibt offen, ob das Zieljahr 2035 realistisch ist oder ob weitere Verzögerungen drohen. In der Branche glaubt kaum noch jemand an feste Jahreszahlen. Für die Kunden bedeutet dies weitere Jahre der Unsicherheit und Verspätungen.
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