KÖLN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Möbelindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen. Aufgrund sinkender Konsumausgaben und erhöhter Zölle in den USA verzeichnet die Branche einen Rückgang der Umsätze. Experten prognostizieren für das Jahr 2025 ein weiteres Minus, das an die Tiefstwerte von 2010 heranreichen könnte.

Die deutsche Möbelindustrie sieht sich derzeit mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Die Konsumausgaben für Möbel wie Sofas, Tische und Betten sind rückläufig, was zu einem deutlichen Umsatzrückgang führt. Bereits im vergangenen Jahr musste die Branche ein Minus von 7,8 Prozent hinnehmen, und auch 2025 setzt sich dieser Trend fort. In der ersten Jahreshälfte sanken die Erlöse um 5,1 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro.
Ein wesentlicher Faktor für diese Entwicklung sind die gestiegenen Zölle in den USA, die deutsche Möbelhersteller dazu zwingen, ihre Preise zu erhöhen. Dies erschwert den Wettbewerb auf dem US-Markt erheblich. Während früher ein Zollsatz von durchschnittlich 2,5 Prozent auf deutsche Möbel erhoben wurde, stieg dieser im April auf 10 Prozent und liegt nun bei 15 Prozent.
Die USA sind zwar nur der zehntwichtigste Exportmarkt für deutsche Möbel, doch die indirekten Auswirkungen der Zollerhöhungen sind erheblich. Asiatische Hersteller, die sich aufgrund der Zölle aus dem US-Markt zurückziehen, drängen nun verstärkt auf den europäischen Markt, was den Preisdruck auf deutsche Hersteller erhöht. Im ersten Halbjahr stieg der Wert chinesischer Möbelimporte in Deutschland um ein Viertel auf 1,7 Milliarden Euro.
Die deutsche Möbelindustrie versucht, sich durch Qualität und Herkunft der Materialien von der Konkurrenz abzuheben. Der Verband der deutschen Möbelindustrie betont, dass ein reiner Preiskampf gegen asiatische Hersteller aussichtslos sei. Stattdessen setzt man auf Argumente wie Qualität und Sicherheit, um die Verbraucher zu überzeugen.
Die verschiedenen Segmente der Möbelindustrie sind unterschiedlich stark betroffen. Besonders der Verkauf von Matratzen und Büromöbeln ist stark rückläufig, während der Rückgang bei Küchenmöbeln vergleichsweise gering ausfällt. Der Verband hatte ursprünglich für 2025 einen leichten Umsatzanstieg erwartet, musste jedoch seine Prognose auf ein Minus von drei Prozent korrigieren.
Ein Hoffnungsschimmer könnte der Herbst bringen, wenn die Menschen nach der Urlaubszeit mehr Zeit zu Hause verbringen und über neue Möbelanschaffungen nachdenken. Die deutsche Möbelindustrie, die ihren Schwerpunkt in Ostwestfalen hat, steht jedoch weiterhin unter Druck. Einige Unternehmen mussten bereits Insolvenz anmelden, darunter der Bettenhersteller Loddenkemper und der Küchenfabrikant RWK & Kuhlmann.

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