Deutsche Städte setzen auf Schwammstadt-Konzept gegen Hitze

LONDON (IT BOLTWISE) – Die zunehmende Erderwärmung stellt deutsche Städte vor erhebliche Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf extreme Hitzeperioden. Mehr als 12 Millionen Menschen sind in urbanen Gebieten Deutschlands von hohen Temperaturen betroffen, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.

Die Auswirkungen der Erderwärmung sind in deutschen Städten besonders spürbar, da über 12 Millionen Menschen regelmäßig extremen Temperaturen ausgesetzt sind. Dies betrifft vor allem süddeutsche Städte wie Mannheim, Ludwigshafen und Worms, wo der Hitzestress besonders hoch ist. Die Deutsche Umwelthilfe hat in einer umfassenden Untersuchung festgestellt, dass in diesen Städten bis zu 91 Prozent der Bevölkerung in stark belasteten Gebieten leben.

Im Gegensatz dazu profitieren Städte im Norden Deutschlands, wie Flensburg und Kiel, von kühleren Sommern. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, städtische Gebiete widerstandsfähiger gegen Hitze zu machen. Eine vielversprechende Lösung bietet das Konzept der ‘Schwammstadt’, das auf die Durchlässigkeit von Bodenflächen und die Begrünung von urbanen Räumen setzt.

Das Konzept der Schwammstadt zielt darauf ab, die Versiegelung von Flächen zu reduzieren und mehr Grünflächen zu schaffen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Umgebungstemperatur zu senken, indem sie die Verdunstung fördern und Schatten spenden. Städte wie Hattingen, Gummersbach und Witten gelten als Vorreiter in der natürlichen Kühlung durch reichlich Grün und wenig versiegelte Flächen.

Die Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe basiert auf einem Hitzebetroffenheitsindex, der 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern analysiert. Dabei wurden Oberflächentemperaturen, Versiegelungsgrade, Grünvolumen und Bevölkerungsdichte berücksichtigt. Diese Daten stammen von der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH und wurden mit landesweiten Durchschnittswerten verglichen.

Die Erderwärmung hat in Deutschland bereits zu einer durchschnittlichen Temperaturerhöhung von 2,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau geführt. Daher sind Strategien zur Anpassung an diese Veränderungen von entscheidender Bedeutung. Neben der Begrünung ist auch die öffentliche Kommunikation von Gesundheitsvorsorgemaßnahmen während heißer Perioden wichtig.

Die Schwammstadt-Strategie könnte nicht nur die Lebensqualität in Städten verbessern, sondern auch als Modell für andere Regionen dienen, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Die Integration von Grünflächen und die Förderung der Boden-Durchlässigkeit sind entscheidende Schritte, um die urbanen Hitzeinseln zu bekämpfen und die Städte widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen.

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