BONN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Deutsche Telekom erlebt durch ihre US-Tochter T-Mobile einen beispiellosen Aufschwung. Doch während die Erfolge in den USA die Bilanz des Konzerns beflügeln, offenbaren sie auch eine zunehmende Abhängigkeit, die Risiken birgt.
Die Deutsche Telekom hat im ersten Quartal beeindruckende Zahlen vorgelegt, die vor allem durch das starke Wachstum ihrer US-Tochter T-Mobile angetrieben wurden. Mit einem Umsatz von 29,8 Milliarden Euro und einem operativen Gewinn von über 11 Milliarden Euro zeigt der Konzern eine robuste Performance. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg des Free Cashflows um mehr als 50 Prozent. Diese Entwicklung veranlasste die Telekom, ihre Jahresprognose anzuheben, was ein positives Signal an die Kapitalmärkte sendet.
Der Erfolg von T-Mobile in den USA ist unübersehbar. Während der Mobilfunkmarkt insgesamt stagniert, verzeichnet die US-Tochter zweistellige Wachstumsraten. Der Umsatz stieg um 6,6 Prozent, und der operative Gewinn legte um knapp acht Prozent zu. Diese Dynamik hebt T-Mobile deutlich von Konkurrenten wie Verizon und AT&T ab, deren Wachstumsraten hinter den Erwartungen zurückblieben.
Doch der Erfolg in den USA hat seinen Preis. Die Deutsche Telekom ist zunehmend von ihrer US-Tochter abhängig, da mittlerweile zwei Drittel des Konzernumsatzes aus den Vereinigten Staaten stammen. Diese Konzentration birgt Risiken, wie sich im April zeigte, als T-Mobile einen leicht enttäuschenden Kundenzuwachs meldete. Solche Schwankungen könnten die Stabilität des gesamten Konzerns gefährden.
Im Heimatmarkt Deutschland hingegen sieht die Lage weniger rosig aus. Der Umsatz sank um 1,3 Prozent, was der Konzern auf das margenschwache Endgerätegeschäft zurückführt. Zwar stiegen die Service-Umsätze um drei Prozent, doch der Verlust von 7000 Breitbandkunden zeigt, dass die Marktanteile schwer zu halten sind. Der Wettbewerb, insbesondere durch Telefónica Deutschland und Vodafone, wird immer härter.
In Europa konnte die Telekom leichte Zuwächse verzeichnen, doch diese sind keine wesentlichen Wachstumstreiber. Überraschend positiv entwickelte sich die IT-Sparte T-Systems, die mit großen Staatsaufträgen punkten konnte. Die Kooperation mit Google zur Entwicklung einer europäischen „Sovereign Cloud“ zeigt, dass der Konzern auf geopolitische Trends reagiert.
Die beeindruckende Bilanz der Deutschen Telekom wird von einem strukturellen Klumpenrisiko überschattet. Die Abhängigkeit vom US-Geschäft ist nicht mehr nur eine stille Reserve, sondern ein zentraler Motor des Wachstums. Sollte T-Mobile ins Straucheln geraten, könnte dies die Spielräume der Telekom erheblich einschränken. Im deutschen Markt verliert der Konzern zunehmend an Boden, während die Wachstumschancen in Europa begrenzt bleiben. Wer auf die Telekom setzt, setzt vor allem auf den Erfolg in Amerika, der zwar beeindruckend, aber nicht garantiert ist.
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