MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein deutsches Startup hat kürzlich einen bedeutenden Schritt in der Raumfahrttechnologie unternommen. ATMOS Space GmbH testete erfolgreich seinen aufblasbaren aerodynamischen Decelerator (IAD) im Rahmen der SpaceX Bandwagon-3 Mission.
Die Raumfahrtindustrie steht vor einem potenziellen Paradigmenwechsel, da ATMOS Space GmbH, ein deutsches Startup, erfolgreich seinen aufblasbaren aerodynamischen Decelerator (IAD) im Weltraum getestet hat. Diese Technologie könnte die Art und Weise, wie Raumfahrzeuge in die Erdatmosphäre zurückkehren, grundlegend verändern. Der Test fand im Rahmen der SpaceX Bandwagon-3 Mission statt, die am 22. April von Cape Canaveral startete.
Traditionell verwenden Raumfahrzeuge entweder kachelbasierte Systeme oder Ablatoren als Hitzeschutz bei der Wiedereintrittsphase. Kachelbasierte Hitzeschilde, wie sie beim Space Shuttle oder der SpaceX Starship verwendet werden, nutzen Materialien mit niedriger Wärmeleitfähigkeit und hoher Oberflächenemissivität. Ablatoren hingegen verbrennen unter der Hitze des Wiedereintritts und leiten die Wärme durch Materialverbrauch ab. Beide Systeme haben jedoch Einschränkungen hinsichtlich der Größe, die durch die Nutzlastverkleidung der Rakete begrenzt ist.
Der innovative Ansatz von ATMOS Space GmbH mit dem IAD bietet eine Lösung für diese Einschränkungen. Der aufblasbare Hitzeschild kann während des Starts kompakt gefaltet werden und entfaltet sich vor dem Wiedereintritt, um die Oberfläche zu vergrößern. Dies reduziert den ballistischen Koeffizienten, was zu einer sanfteren Wiedereintrittsphase führt. Diese Technologie wurde theoretisch seit Jahrzehnten untersucht, aber erst in den letzten Jahren haben sich die Forschungsanstrengungen ausgezahlt.
Ein wesentlicher Unterschied zu früheren Tests, wie dem LOFTID-Projekt der NASA, ist die Methode der Aufblasung. Während LOFTID ein Stickstoffgassystem verwendete, das ein erhebliches Gewicht mit sich brachte, hat ATMOS eine alternative Methode entwickelt. Sie nutzen Gas aus der Grenzschicht der Atmosphäre, um den Schild zu füllen, was das Gewicht erheblich reduziert.
Obwohl der Phoenix 1 Test mit einem Splashdown im Ozean endete und die Kapsel nicht geborgen werden konnte, wertet ATMOS den Test als Erfolg. Alle kritischen Missions- und Nutzlastdaten wurden erfolgreich aufgezeichnet. Das Unternehmen plant bereits den nächsten Test mit Phoenix 2, der über ein Antriebssystem zur Steuerung der Flugbahn verfügen soll.
Die potenziellen Auswirkungen dieser Technologie sind weitreichend. Sie könnte die Wirtschaftlichkeit von Raketenstarts verbessern, indem sie wiederverwendbare Oberstufen ermöglicht, und könnte auch bei der Erforschung anderer Planeten, wie Mars, eine Rolle spielen. Zudem könnte sie für die schnelle Lieferung von Fracht im Orbit von Bedeutung sein.
Obwohl sich IADs noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, zeigt der Test von Phoenix 1, dass die kommerzielle Entwicklung von Raumfahrttechnologien rasant voranschreitet. Die Tatsache, dass ein europäisches Startup innerhalb von vier Jahren nach seiner Gründung eine differenzierte Technologie entwickelt und unter orbitalen Bedingungen getestet hat, unterstreicht den Wandel in der Raumfahrtindustrie.
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