Über Jahrzehnte war das mit Bargeld gefüllte Portemonnaie der unverzichtbare Reisebegleiter. Doch im Jahr 2025 zeigt sich ein anderes Bild: Immer mehr Deutsche entscheiden sich nämlich dafür, das Bargeld zu Hause zu lassen, weil sie auch im Ausland lieber mit Plastik bezahlen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Vergleichsportals Verivox hervor, die Ende September 2025 veröffentlicht wurde. Besonders bemerkenswert ist, wie stark sich das Verhalten der Deutschen innerhalb kürzester Zeit verändert hat. Vor zwei Jahren war nämlich das Bargeld im Urlaub noch die klare Nummer eins.
Vom Bargeldland zur Kartennation
Laut der aktuellen Erhebung nutzen rund 35 Prozent der Befragten auf Auslandsreisen innerhalb des Euroraums Münzen und Scheine, damit kleinere Einkäufe bezahlt werden können. Beispielsweise das Souvenir aus dem Eckladen oder auch der Kaffee am Strand. 2023 waren es noch 53 Prozent. Die Zahl der Barzahler hat sich also in nur zwei Jahren fast halbiert.
Diese Entwicklung wird auch von der Bundesbank bestätigt. Die im Frühjahr veröffentlichte Studie belegt, dass erstmals mehr als 60 Prozent aller Transaktionen in Deutschland mit der Karte durchgeführt werden. Während das Bargeld lange als sicher und greifbar galt, gewinnt nun Bequemlichkeit. Besonders junge Menschen, allen voran die Personengruppe 18 bis 35 Jahre, bevorzugen Plastik. Laut einer Umfrage des Bitkom Digitalverbands aus dem Juli 2025 sogar zu über 70 Prozent.
„Die Deutschen galten jahrzehntelang als Bargeldfans. Doch das ändert sich spürbar“, weiß Oliver Maier, der Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „Sowohl im Inland als auch im Ausland ist die Karte inzwischen das bevorzugte Zahlungsmittel.“
Girocard bleibt Favorit, während die Kreditkarte und das Smartphone aufholen
Laut der Verivox Umfrage nutzen 51 Prozent der Menschen innerhalb Deutschlands eine Karte an der Ladenkasse. Rund 30 Prozent setzen dabei auf die klassische Girocard, die umgangssprachlich noch immer oft als EC-Karte bezeichnet wird. 12 Prozent greifen zu einer Debitkarte von VISA oder Mastercard.
Nur noch knapp 37 Prozent zahlen regelmäßig mit Bargeld. Vor allem ältere Verbraucher, die über 60 Jahre alt sind, halten an der Gewohnheit fest, Scheine und Münze in der Hand zu haben. Doch selbst in dieser Altersgruppe nimmt die Bereitschaft zu, mit Karte zu bezahlen. Im Vergleich zu 2022 ist der Anteil der Kartennutzer in dieser Altersgruppe nämlich um 8 Prozentpunkte gestiegen.
Das Zahlen mit dem Smartphone erfreut sich ebenfalls immer größer werdender Beliebtheit. Etwa 14 Prozent der Befragten bevorzugen kontaktlose Bezahlmethoden über Apple Pay oder Google Pay. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei über 30 Prozent, wie eine Statista Erhebung zeigt. Für viele ist das Handy längst zum Geldbeutelersatz geworden. Vor allem im Urlaub, wo man möglichst wenig mitnehmen möchte.
Im Ausland wird immer seltener mit Bargeld bezahlt
Interessanterweise greifen Reisende im Ausland noch seltener zu Bargeld als im eigenen Land. Innerhalb des Euroraums bevorzugen inzwischen 55 Prozent der Deutschen die Karte, außerhalb des Euroraums liegt die Quote laut Verivox sogar eine Spur höher bei 56 Prozent.
Eine Studie des Europäischen Zahlungsrats (EPC) aus dem Sommer 2025 bestätigt, dass dieser Trend aber auch außerhalb Deutschlands spürbar ist. In Spanien und Frankreich zahlen bereits mehr als 65 Prozent der Touristen überwiegend mit Karte. In skandinavischen Ländern wie Schweden oder Norwegen ist Bargeld fast vollständig verschwunden. Dort gibt es bereits zahlreiche Geschäfte, die überhaupt kein Bargeld mehr akzeptieren.
In Deutschland hingegen bleibt die Bargeldquote höher, auch weil einige kleine Betriebe oder Bäckereien weiterhin Mindestbeträge für Kartenzahlungen verlangen oder gar keine Kreditkartenzahlung akzeptieren.
Sicherheit und Komfort überzeugen Verbraucher
Warum sich die Deutschen immer mehr vom Bargeld verabschieden, lässt sich mit zwei Worten erklären: Sicherheit und Komfort. Während der Bargeldverlust im Ausland meist endgültig ist, lassen sich Karten im Notfall sperren und können ersetzt werden. Zudem bieten viele Banken, etwa über VISA oder Mastercard, Rückbuchungsfunktionen bei fehlerhaften Zahlungen an.
Die COVID-19-Pandemie hat diesen Wandel auch beschleunigt. Kontaktlose Bezahlung wurde in Supermärkten und Restaurants zur Norm und viele Konsumenten blieben auch nach Ende der Hygienemaßnahmen bei der praktischen Methode. Laut einer ING-Studie vom Frühjahr 2025 nennen 62 Prozent der Befragten den Hygienefaktor als einen der Gründe, warum sie lieber mit der Karte oder mit dem Smartphone bezahlen.
Aber auch das Internet spielt eine Rolle: Ganz egal, über welche Plattform man aktiv ist – man kann im Regelfall mit der Kreditkarte bezahlen. Reise inklusive Flug buchen? Kreditarte. Mietwagen reservieren? Kreditkarte. Im Online Shop Kleidung kaufen? Kreditkarte. Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit, In Game-Käufe mit der Kreditkarte zu tätigen. Auch beim Glücksspiel – eine Übersicht findet man hier: https://www.hochgepokert.com/casino/kreditkarten-casinos/ – wird mit der Kreditkarte gearbeitet. Wer sein Glücksspielkonto aufladen will, der kann jederzeit seine Kreditkarte zur Hand nehmen und den gewünschten Betrag transferieren.
Der Abschied vom Bargeld ist längst im Gang
Auch wenn Bundesbank und EZB regelmäßig betonen, dass Bargeld in Europa auch in Zukunft verfügbar bleiben soll, sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Noch im Jahr 2019 lag der Anteil der Barzahlungen in Deutschland bei rund 74 Prozent. Heute sind es laut aktuellen Erhebungen weniger als 40 Prozent.
Der Übergang zur bargeldlosen Gesellschaft vollzieht sich schleichend, aber stetig. Immer mehr Geschäfte akzeptieren Kartenzahlungen, während Banken weniger Geldautomaten betreiben.
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