FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Deutschland plant, seine Abhängigkeit von Lithiumimporten zu verringern und setzt auf innovative Projekte zur heimischen Produktion. Mit dem globalen Übergang zu erneuerbaren Energien steigt die Nachfrage nach Lithium erheblich. Geothermische Quellen im Oberrheingraben und im Erzgebirge könnten bald zur heimischen Lithiumgewinnung beitragen.

Deutschland hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, seine Abhängigkeit von Lithiumimporten zu reduzieren und eine eigene Produktionskapazität für das begehrte „weiße Gold“ aufzubauen. Lithium ist ein zentraler Rohstoff für die Herstellung von Batterien, die in Elektrofahrzeugen, stationären Energiespeichern und mobilen Geräten wie Smartphones und Laptops verwendet werden. Angesichts des globalen Trends zu erneuerbaren Energien und Elektromobilität steigt die Nachfrage nach Lithium rasant an. Eine Studie des Fraunhofer ISI prognostiziert, dass der Bedarf in Europa bis 2030 um das Sieben- bis Elf-Fache steigen könnte.
Derzeit ist die europäische Lithiumproduktion nahezu nicht existent, was zu einer hohen Importabhängigkeit führt. Diese Abhängigkeit birgt Risiken für die Versorgungssicherheit, insbesondere in Zeiten geopolitischer Spannungen und Handelskonflikte. Um dem entgegenzuwirken, haben die EU und Deutschland Strategien zur Sicherung der Rohstoffversorgung entwickelt, die die Erschließung heimischer Ressourcen fördern sollen.
In Deutschland gibt es mehrere vielversprechende Projekte zur Lithiumgewinnung. Besonders im Fokus stehen geothermische Quellen im Oberrheingraben und im Erzgebirge. Diese geothermischen Wässer enthalten Lithium, das mit speziellen Verfahren extrahiert werden kann. Das australische Unternehmen Vulcan Energy plant, im Oberrheingraben Lithium aus geothermischen Quellen zu gewinnen. Dabei wird das Direct Lithium Extraction-Verfahren (DLE) eingesetzt, bei dem heißes Thermalwasser an die Oberfläche gepumpt, das Lithium extrahiert und das Wasser anschließend wieder zurückgeführt wird. Dieses Verfahren verursacht im Vergleich zu herkömmlichen Methoden geringere CO₂-Emissionen und beansprucht weniger Fläche.
Ein weiteres bedeutendes Projekt ist der geplante Lithium-Abbau im sächsischen Erzgebirge durch die Zinnwald Lithium GmbH. Ab 2030 soll dort unter Tage Lithium aus Hartgestein abgebaut werden. Eine Machbarkeitsstudie hat bereits bestätigt, dass der Abbau geologisch und wirtschaftlich möglich ist. Das Projekt wird von der sächsischen Landesregierung unterstützt und könnte etwa 300 bis 400 Arbeitsplätze schaffen sowie Steuereinnahmen in Höhe von rund 5,3 Milliarden Euro generieren.
Diese Entwicklungen könnten Deutschland einen wichtigen Schritt hin zu einer eigenständigen Versorgung mit kritischen Rohstoffen ermöglichen. Die Investitionen in die heimische Lithiumproduktion sind nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein strategischer Schritt, um die Abhängigkeit von Importen zu verringern und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Die Unterstützung durch Bund, Länder und die Europäische Investitionsbank zeigt, dass die Bedeutung dieser Projekte erkannt wurde. Mit der Umsetzung dieser Projekte könnte Deutschland eine Vorreiterrolle in der europäischen Lithiumproduktion einnehmen.

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